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„Laptopklassen“ – Fluch oder Segen?

Seit Verkaufsstart des ersten iPads im Jahre 2010 hat sich viel getan am Markt – es wurden zahlreiche Tablets entwickelt, Ultrabooks vorgestellt und Convertibles eingeführt. Auch am Bildungssektor ist der Technikhype nicht spurlos vorbeigegangen. Viel wird über Laptopklassen diskutiert und welche Vorzüge das Ganze hätte. Doch welche möglichen Nachteile ergeben sich mit der Einführung eines digitalen Klassenzimmers?

Eine Tatsache darf man sicher nicht aus den Augen lassen: ein Gerät vor sich stehen zu haben liefert Ablenkung für einen Schüler. In Zeiten von Facebook, Twitter und Instagram strotzt das Internet nur so mit Ablenkungsmöglichkeiten. Ältere Schüler versuchen vielleicht, in langweiligen Unterrichtsstunden das eigene Taschengeld im Onlinecasino All Jackpots aufzubessern. Außerdem verleitet die Onlinerecherche in Wikipedia & Co nur so zu Copy & Paste. Anstatt Informationen selbstständig zusammenzufassen, kopiert der minimalistische Schüler Textstellen, unter Umständen auch solche, die er eigentlich gar nicht versteht.

Es muss außerdem die Frage gestellt werden, ob der Gebrauch von Laptops oder Tablets überhaupt in allen Fächern sinnvoll ist. Ist es wirklich von Nutzen, in Mathe einen Computer zu benutzen? Natürlich sind Programme wie zum Beispiel GeoGebra ein praktisches und wichtiges Hilfsmittel, jedoch ist es sehr umständlich, im Unterricht mitzuschreiben und komplizierte Rechenwege digital anzuschreiben. Die Tastatur ist nicht dafür ausgelegt, auch die notwendigen Formatierungsmöglichkeiten in Word oder Excel sind nicht gegeben. Bei einem Tablet wird das Ganze nochmals deutlich umständlicher, da eine externe Tastatur verwendet werden muss – und viele Apps nicht den vollen Funktionsumfang bieten, wie es eine Computeranwendung macht.

Ein Traum für Notizen

Die Verwendung von Computern würde diesbezüglich Sinn ergeben, dass die Mitschriften und Notizen automatisch organisiert, ordentlich formatiert und auch nachträglich be- oder überarbeitet werden können. Dies erleichtert die Organisation des Schulalltages und es sind immer alle Schulunterlagen an einem Ort auffindbar. Und nicht nur das, die Autokorrektur löst ein Problem, das so mancher Schüler hat: die deutsche Rechtschreibung.  Seien es Zeichenfehler, grammatikalische Unstimmigkeiten oder doch nur Tippfehler, Word hat ein Auge darauf und leistet Hilfe. Der Traum eines jeden Schülers und Lehrers.
Oder vielleicht doch nicht? Denn dadurch, dass das Geschriebene immer automatisch berichtigt wird, verliert der Schüler das Bewusstsein für die korrekte Rechtschreibung und verlässt sich auf die moderne Technik. Nachdenken über Fehler wird somit obsolet. Dies mag kein großes Problem darstellen für jemanden, der die Rechtschreibung beherrscht. Für alle anderen führt dies jedoch zu einer Minderung der (Recht)Schreibqualität. Des Weiteren sollte jedermann in der Lage sein, seine Unterlagen selbst zu organisieren und auf aktuellem Stand zu halten ohne dabei auf technische Unterstützung zurückzugreifen.

Natürlich bieten Tablets oder Laptops zahlreiche Vorteile, welche keinesfalls außer Acht gelassen werden dürfen. Doch die Frage ist, ob es wirklich von Vorteil ist, jeden Schüler mit einem Gerät auszustatten, oder ob es nicht vielleicht besser ist, Technologie beispielsweise in Form von Beamern in den Unterricht einfließen zu lassen. So könnte dieser interaktiver gestaltet werden und die Aufmerksamkeit der Schüler würde sich eher dem Unterricht zuwenden als den zahlreichen Versuchungen, welche die Weiten des Internets bieten.