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Künstliche Intelligenz – Technologie die begeistert oder Angst weckt?

Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde, doch was genau darunter zu verstehen ist, ist oftmals etwas schwammig umschrieben. Viele Menschen bezeichnen sie zudem noch immer als Zukunftsmusik und meinen, dass sie dieses Thema in naher Zukunft nicht beträfe. Dies rührt vor allem daher, dass die meisten mit diesem Begriff hauptsächlich an superintelligente Roboter denken. Spezifisch jene, die menschenähnlich aussehen. Tatsächlich begleitet uns diese Form von Technik aber bereits fest im Alltag. Allgemein bezeichnet der Begriff „Künstliche Intelligenz“ ein Gebiet der Informatik, welches zum Ziel hat, menschliche Denkaspekte auf Computer zu übertragen. Dies soll den Vorteil haben, dass Maschinen Probleme eigenständig lösen können und somit nicht mehr auf die Steuerung durch einen Menschen angewiesen sind. Der wichtigste Unterschied zum menschlichen Gehirn besteht hierbei, dass der Roboter zwar zu denken scheint, nicht jedoch über ein eigenes Bewusstsein verfügt und damit Lernprozesse zwangsläufig anders funktionieren (müssen) als beim Menschen. Roboter und Computer können demnach immer nur so „schlau“ sein, wie seine Entwickler selbst. Allerdings gibt es bereits Computer, die so programmiert sind, um aus eigenen Fehlern zu lernen und diese eigenständig in Zukunft zu vermeiden.

In welchen Bereichen wird diese Technik bereits im Alltag genutzt?

Der wohl bekannteste Bereich, in welchem wir die künstliche Intelligenz regelmäßig nutzen, ist ganz klar unser Mobiltelefon. Hierbei geht es unter anderem um die Sprachsteuerung – heute eine standartmäßige Funktion nahezu aller Smartphones. Die Sprachsteuerung ist aber mittlerweile nicht nur beim Telefon, sondern auch bei Tablets, PCs sowie bei manchen Robotern vertreten. Digitale Assistenzsysteme wie Cortana, Siri und Echo leben davon. Diese Form von Technik dient als vielversprechende Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, welche besonders im Produktionssektor von großer Bedeutung sein wird. Ein weiterer Punkt sind biometrische Systeme. Mithilfe dieser Technologie können Systeme Berührungen, Gesten, Bilder oder auch Sprache eigenständig erkennen. Viele Smartphones sind bereits mit Fingerabdrucksensoren ausgestattet. Das aktuelle iPhone X setzt sogar auf eine aufwendige 3D-Gesichtspunkterfassung. Ehemals futuristisch anmutende Techniken, wie man sie beispielsweise aus „Mission: Impossible“ kennt, sind bereits faktische Realität. Solche biometrischen Systeme werden in den nächsten Jahren weitaus mehr und in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz kommen.

Ein weiterer von vielen Punkten ist die Generierung natürlicher Sprache. Systeme lernen hierbei, die Struktur und Bedeutung eines Satzbaus anzuwenden. So können automatisierte Assistenten flexibel auf gesprochenes reagieren, sowie natürlich-sprachige Texte aus eigenen Daten erstellen. Das kommt bereits in der Nachrichtenwelt zum Einsatz, beispielsweise bei der Sportberichterstattung. Und auch Social Media Plattformen wie Facebook wären ohne künstliche Intelligenz in Form von Logarithmen gänzlich undenkbar. Ein Logarithmus ist dabei eigentlich nur ein entsprechend komplexer Code-Strang, in dem festgelegt wird, nach welchen Informationen gesucht und wie dann mit dieser Information verfahren werden soll. Diese Codes können so komplex ausgearbeitet werden, dass der Logarithmus sich selbst stätig erweitert und faktisch dazulernt. Eine für den User simpel erscheinende Suchanfrage bei Google ist dann in Wahrheit eine äußerst diffizile Formelkette, an der sich das System dann abarbeitet.

In welchen Bereichen wird künstliche Intelligenz in Zukunft vorhanden sein?

Bis 2020 sollen laut Schätzungen um die 47 Milliarden US-Dollar bei der Anwendung mit künstlicher Intelligenz umgesetzt werden. Und das ist sicherlich noch eine zurückhaltende Schätzung. Spracherkennung für den automatisierte Assistenten, biometrischen Systeme, autonom agierende Computer, miteinander vernetzte Gerätschaften. Und auch die automatisierte Contenterstellung ist bereits Realität, wie David Alke, Marketingleiter beim Onlinehändler deinPhone.de weiß. „Die Kombination aus fortgeschrittener Sprachmustererkennung, der schieren Masse an Lern- und Referenzmaterial und natürlich der spezifischen Daten, welche rund um eine Sache erhoben werden, befähigen den Computer, eigenständig flüssige Texte oder Berichte zu verfassen, die man kaum mehr von denen menschlicher Schreiber unterscheiden kann.“

Das sind dabei nur einige Beispiele, in denen uns KI bereits begleitet oder es zeitnah tun wird. Nutznießer sind dabei sowohl die Konsumenten, zum Beispiel im Bereich der persönlichen Unterhaltung und im Konsumangebot, aber auch ganz erheblich der Produktionssektor. So soll die Spracherkennung bei Produktionsrobotern genutzt werden, welche am Montageband von Co-Bots Befehle wie „Halten“, „Greifen“ oder auch „Heben“ bekommen. Biometrische Systeme und das intuitive Interagieren mit Menschen können ebenfalls in solchen Bereichen eingesetzt werden. So können vorgegebene Aufgaben durch zuvor beobachtete Ablaufschemata gelöst werden. Der Generierung natürlicher Sprache wird vor allem in der zukünftigen Kundenbetreuung eine große Bedeutung beikommen. So ist es schon heute stellenweise möglich, dass man statt von einem echten Service Center Angestellten eine von einem Computer persönlich zugeschnittene Antwort erhält. Künftig soll künstliche Intelligenz außerdem in der Analyse und Vorhersage auf Basis von Big Data zum Einsatz kommen. So können zum Beispiel aus tausenden von klinischen Studien Ähnlichkeiten und Zusammenhänge erkannt und interpretiert werden.

Welche Veränderungen oder Gefahren bringt künstliche Intelligenz mit sich?

Auch wenn diese Form der Technik unser Leben um einiges bequemer machen kann, schwingt dennoch auch immer ein gewisses Unbehagen mit. Tatsächlich ist diese Angst durchaus gerechtfertigt. Die Rede ist hier nicht unbedingt davon, dass Maschinen die Menschheit unterwerfen. Allerdings werden sie die menschliche Arbeitskraft in vielen Bereichen nicht nur optimieren, sondern gänzlich überflüssig machen. Dies wäre natürlich fatal für unzählige Angestellte und damit die gesamte Gesellschaft. Menschliche Arbeitskraft wird sich dann eher in den Dienstleistungsbereich verlagern. Für diejenigen, die keinen Zugang mehr zum Arbeitsmarkt finden, müsste der Staat aufkommen. Eine Mammutaufgabe, für die zeitnah entsprechende Konzepte erdacht werden müssen, wie auch der Philosoph Richard David Precht immer wieder mahnt. Ein weiterer Punkt ist das sogenannte „Silicon-Valley-Paradox“. Denn besonders im Tal der Tech-Milliardäre, also dort, wo die Technik der Zukunft erdacht und entwickelt wird, herrschen jetzt bereits prekäre Arbeitssituationen, sogar Armut und Hunger. Und das trotz der Tatsache, dass es eines der reichsten Gebiete der Welt ist.

Wie soll der Mensch mit künstlicher Intelligenz umgehen?

Tatsache ist, dass künstliche Intelligenz nicht nur Vorteile wie gesteigerte Bequemlichkeit mit sich bringt. KI wird die gesamte Menschheit in nächster Zukunft vor gewaltige Herausforderungen stellen und überwältigende Umwälzungen bewirken, auch wenn viele Einsatzbereiche dieser Technik noch wie Zukunftsmusik klingen mögen. Die mögliche Verschmelzung von Mensch und Maschine, durchaus auch ein interessanter Teilaspekt dieser Thematik, ist dabei nicht einmal das drängendste Problem. Aber bei allem Staunen und aller Bewunderung für neue Technik sollte der Entwicklung stets kritisch gegenüberstehen und genau bedenken, was man unter Umständen aufgibt oder verliert unter dem Deckmantel des Zugewinns an Komfort und Möglichkeiten.