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Fehler im Lebenslauf

Erfolg oder Misserfolg Ihrer Bewerbung hängen in höchstem Maße von der Qualität Ihres Lebenslaufs ab. Mit anderen Worten: Hier (aber nicht nur hier!) ist allergrößte Sorgfalt angesagt. Im Folgenden finden Sie eine Zu-sammenstellung der wichtigsten Lebenslauf-Fettnäpfchen samt einer Fülle von Tipps, wie Sie diese am besten umgehen.

Fettnäppchen Positionsbezug

Klar: Jeder, der seinen mühsam formulierten und formatierten Lebenslauf endlich fertig hat, speichert ihn auf seinem Computer ab und ruft ihn bei Bedarf einfach wieder auf. Nichts dagegen einzuwenden. Aber der Empfänger Ihrer Bewerbung erwartet mit Recht, dass Sie Ihre Unterlagen nicht nur an ihn adressiert, sondern auch von A bis Z auf sein Stellenangebot zugeschnitten haben. Verschicken Sie deshalb niemals einen „0815-Lebenslauf“, sondern jedes Mal ein Original – also eine Formulierung, die exakt auf die jeweilige Stellenanzeige abgestimmt ist. Das signalisieren Sie am besten dadurch, dass Sie das branchenspezifische Fachvokabular und/oder die Schlüsselwörter aus dem jeweiligen Anzeigentext übernehmen.

Fettnäppchen Vollständigkeit

Damit sich der Personalchef ein konkretes und aktuell zutreffendes Bild von Ihnen, Ihren Qualifikationen und Ihren Erfahrungen machen kann, muss Ihr Lebenslauf alle wichtigen Stationen Ihres bisherigen Lebens lückenlos wiedergeben – insbesondere natürlich Ihre beruflichen. Falls Sie kein Schüler oder Auszubildender mehr sind, beginnen Sie dabei mit Ihrer aktuellen Stelle und nennen – rückwärts gehend – stichwortartig die Schwerpunkte und die besonderen Erfolge Ihrer jeweiligen Tätigkeit. Vergessen Sie dabei nicht, dass die Entscheidung über ein mögliches Vorstellungsgespräch innerhalb von Minuten fällt, wie auch karriere.at berichtet. Nehmen Sie sich also Zeit und strukturieren Sie Ihre Angaben und passen diese an die jeweilige Stellenanzeige an.

Fettnäppchen Belege

Eigentlich selbstverständlich, dass Sie im Stande sein müssen, alle Angaben über Ihre beruflichen Tätigkeiten durch entsprechende Arbeitszeugnisse oder Arbeitsbestätigungen zu belegen. Das heißt nicht, dass Sie alle diese Belege Ihrer Bewerbung beigelegen müssen – es reichen die, die für die angestrebte Position wichtig sind. Den Rest sollten Sie auflisten und für etwaige Nachfragen zum Vorstellungsgespräch mitbringen. Aber bitte keine Übertreibungen: Niemand erwartet z.B. von Ihnen, dass Sie ein Zwischenzeugnis Ihres derzeitigen Arbeitgebers vorlegen. Er würde mit Sicherheit Lunte riechen.

Fettnäppchen Beschäftigungszeiten

Eine der ersten Kontrollen, denen der Personalleiter Ihren Lebenslauf unterzieht, gilt seiner Lückenlosigkeit. Das Sie im Zweifelsfall Belege vorweisen müssen, bringt Verschweigen gar nichts. Abstände von bis zu zwei, maximal drei Monaten lassen sich problemlos als „Stellensuche“ oder „Bewerbungsmaßnahmen“ deklarieren. Solche aktiven Formulierungen sind dabei allemal besser als passive Formulierungen wie „arbeitslos“ oder „Arbeitslosigkeit“. Falls Ihr Lebenslauf Abstände von mehr als drei Monaten aufweist, sollten Sie sich unbedingt eine Begründung einfallen lassen. Haben Sie damals nicht ein Erziehungsjahr absolviert? Oder einen Auslandsaufenthalt zur Vervollkommnung Ihrer Sprachkenntnisse? Aber Vorsicht vor plumpen Erfindungen. Hat der Personaler Zweifel, droht Ungemach.

Fettnäppchen Selbstbewusstsein

Aktive statt passive Darstellungsweise gilt auch für Frauen, deren Lebenslauf eine Lücke wegen Schwangerschaft und der darauf folgenden Elternzeit aufweist. Solche Zeiten also nicht einfach mit „Hausfrau und Mutter“ abtun, sondern klar und selbstbewusst als eine aktive Familienphase herausstellen, in der Sie eine Menge lebens- und auch berufswichtiger Dinge gelernt und praktiziert haben: Organisation, Flexibilität, Belastbarkeit, Durchsetzungsvermögen, Zeitmanagement etc. Auch in diese Zeit fallende Aushilfsarbeiten bei Ihrem ehemaligen Arbeitgeber (samt Stundenzahl), Sprachkurse oder eine EDV-Weiterbildung gehören hierher. Da Sie diese Fortbildungen auch im Bekannten- oder Verwandtenkreis absolvieren können, brauchen Sie dafür keinerlei Zertifikate vorzuweisen.

Fettnäppchen Selbsteinschätzung

Noch eine Anmerkung zum Thema „Sprachkenntnisse“: Signalisieren Sie nicht nur, dass Sie Englisch, Italienisch, Russisch oder Chinesisch können, sondern sagen Sie auch, wie gut Sie die jeweilige Fremdsprache beherrschen. Dabei sind folgende Abstufungen üblich: Grundkenntnisse, fließend in Wort und Schrift, Muttersprache. Aber schätzen Sie Ihre Sprachkenntnisse bitte unbedingt realistisch ein. Falls Sie „Um Lei Tung“ für das chinesische Wort für „Verkehrsminister“ halten, sollten Sie einen Hinweis auf Ihre Chinesischkenntnisse besser vermeiden.

Fettnäppchen Hobbys

Hobbys sind schön und gut, solange sie kein schräges oder gar abwegiges Bild auf Ihre berufliche Persönlichkeit werfen. Deshalb immer überlegen, ob ein Hobby zu Ihrem zukünftigen Arbeitsplatz passt, oder ob es dazu im Widerspruch steht. Da Ehrenämter von Engagement und Selbstlosigkeit zeugen, machen Sie sich in einem Lebenslauf durchaus gut – um Weltanschauliches sollten Sie allerdings einen möglichst weiten Bogen machen.

Fettnäppchen Bewerbungsfoto

Obwohl das einstmals unverzichtbare Bewerbungsfoto inzwischen fast schon überflüssig geworden ist: Fügen Sie es dennoch bei! Es vermittelt dem Personalleiter nämlich einen durchaus wichtigen ersten Eindruck von Ihrer Persönlichkeit. Damit dieser Eindruck auch aktuell ist, sollte Ihr Bewerbungsfoto nicht älter als ein Jahr und in einem Fotostudio aufgenommen sein. Kleben Sie es – als hochwertigen Abzug – rechts oben auf Ihren Lebenslauf. Automaten-, Urlaubs- oder Polaroidfotos sind tabu.