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Set-Ups fürs Streaming: Was gehört dazu?

Clips und Live-Shows auf YouTube, Gaming auf Twitch – die Zahl der Streamer steigt ständig. Und es wird immer leichter, seine eigenen Internet-Inhalte live zu teilen. Von Kochshows bis zu Modetipps, Talkrunden und Spieledemonstrationen vom Fortnite-Stream mit Live-Kommentar und Chat reicht die Vielfalt.

Erfolgreich in der Streaming-Welt

Wer aktiv in die Streamingwelt einsteigen möchte, braucht dazu eine gute Idee, die sich aus der Menge abhebt oder eine Nische abdeckt, und eine vernünftige Grundausrüstung, die gar nicht mal sehr teuer sein muss.

Ein absolutes Muss ist eine schnelle, stabile Internetverbindung, damit der Stream nicht während der Übertragung zusammenbricht. Je nach Vertrag sollte geprüft werden, ob die monatliche Datenmenge ausreicht, um nicht plötzlich mit unerwarteten hohen Rechnungen konfrontiert zu werden.

Je nach Art des geplanten Kanals kommt dann das eigentliche Set-Up hinzu. Viele erfolgreiche Streamer tummeln sich vor allem in der Gaming-Szene wie  zum Beispiel beim 888 PokerTV-Stream auf Twitch vom gleichnamigen Pokeranbieter. Weil Streaming in erster Linie den Prozessor beansprucht, sind ein schneller Prozessor und eine starke Grafikkarte unerlässlich. Speziell ausgelegte Gaming-PCs sind eine gute Ausgangsbasis, wenn epische Kämpfe wie in „Fortnite“ und „Call of Duty“ gespielt und gleichzeitig im Internet übertragen werden sollen. Wer über eine Gameskonsole verfügt, kann auf ein leistungsstarkes System verzichten und statt dessen den Stream über eine Capture Card integrieren, die über USB oder PCI Express an den normalen PC angeschlossen wird. Die Capture Card besitzt einen HDMI-Eingang, über den das Bild von der Konsole empfangen wird, und einen HDMI-Ausgang, über den das Bild ohne Verzögerung an den Bildschirm weitergegeben wird.

Die passende Software

So wichtig wie die richtige Hardware ist auch die passende Streaming-Software wie zum Beispiel Open Broadcaster Software (OBS), Streamlabs OBS oder Xsplit. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die gewählten Anwendungen auf die jeweiligen Ansprüche abgestimmt werden.

Weil ein erfolgreicher Streaming-Kanal genauso von der Persönlichkeit des Streamers wie von den eigentlichen Inhalten abhängt, lohnt sich die Anschaffung einer schnellen Webcam, die den Streamer beim Gaming, Kochen, Pokern und mehr zeigt. Eine gute Kamera erlaubt es zudem, den Hintergrund zu entfernen. Ansonsten lohnt sich die Anschaffung einer mobilen Greenscreen, um etwa das Chaos im Hintergrund zu verbergen. Wer dabei Geld sparen möchte, kann sich aus grünem Stoff im Hintergrund seine eigene Greenscreen basteln, wobei diese den gesamten Kamerawinkel abdecken sollte.

Perfekte Lichtverhältnisse

Ist selbst bei einer guten Webcam das Bild schlecht, kann das an der Beleuchtung liegen. Viel Licht ist das A und O, und je besser es ausgerichtet oder verändert werden kann, desto besser. Schließlich soll der Stream scharf sein.

Der Ton ist ebenfalls ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Blecherne Stimmen oder verzerrtes Audio sind für die meisten Zuschauer genauso abschreckend wie schlechte Bildqualität. Es ist leichter, Publikum zu verlieren als zu gewinnen, vor allem bei der laufend wachsenden Konkurrenz. Ein gutes Mikrofon mit Poppfilter schafft dabei Abhilfe. Dabei muss es nicht einmal ein Gerät der Spitzenklasse sein, obwohl es mittlerweile etliche, speziell für Streams und Podcasts entwickelte Mikrofone gibt.

Zu guter Letzt gehört noch ein Headset zum Streaming-Set-Up, damit der Spielsound nicht aus Versehen über das Mikrofon übertragen wird, statt nur der Kommentare des Streamers. Das gesamte Equipment sollte in einem möglichst ruhigen Raum untergebracht werden, damit nicht das Risiko besteht, dass plötzlich mitten im Stream Staubsauger und andere Störungen hörbar sind.

Ist die technische Ausrüstung komplett, kann an den Inhalten gefeilt werden. Kaum jemand kann ohne Proben vors Mikrofon treten und stotterfrei sowie ohne plötzliche Aussetzer überzeugend reden, selbst wenn er ein erfahrener Gamer ist. Es lohnt sich, vorher vergleichbare Streamingkanäle anzugucken und davon zu lernen. Damit aus Zuschauern Fans werden, empfiehlt es sich, sie auf gleicher Augenhöhe anzusprechen und ins Geschehen einzubeziehen. Das kann durch Live-Chats und Fragen und Antworten am Endes des Streams geschehen oder durch das anschließende Reagieren auf Fragen und Kommentare.

Geduld gehört ebenfalls dazu. Eine Community lässt sich nicht von heute auf morgen aufbauen, vor allem, wenn man als Unbekannter anfängt. Persönlichkeit und Authentizität sind gefragt. Wenn der eigene Kanal nicht so gut ankommt wie erhofft, ist es meist eine bessere Idee, sich Veränderungen zu überlegen, ohne das Thema aufzugeben, wenn es denn tatsächlich etwas ist, was einen selbst begeistert.

Trendgames oder Themen mögen auf den ersten Blick mehr Aufmerksamkeit erregen, aber die Zuschauer merken rasch, wo echter Enthusiasmus hintersteckt und wo das Interesse nur vorgetäuscht ist.

Die richtige Mischung

Selbst die Stars der Streaming-Szene haben jahrelang gebraucht, ehe sie es zu sechs- und siebenstelligen Followerzahlen gebracht haben. MontanaBlack, der mit mehr als 3,8 Millionen Followern die unbestrittene deutsche Nummer eins auf Twitch ist, spielt seit etlichen Jahren vor allem Fortnite, Call of Duty und FIFA-Content, hat sich aber auch durch seine Chats und sein offenes Bekenntnis zu seiner nicht ganz so blütenreinen Vergangenheit einen Namen gemacht.

Live-Streams von Pokemon-Karten haben Maximilian Trymacs Stemmler geholfen, auf Twitch zum Star zu werden, aber auch seine Fortnite-Streams und Turniere haben dazu beigetragen, ihm 2,5 Millionen Follower zu sichern.

Eine kunterbunte Mischung hat dem selbst ernannten Internetkönig Jens „Knossi“ Knossalla, der seine Showgeschäft-Karriere seit einer gescheiterten Bewerbung für „Big Brother“ zielstrebig verfolgt hat, zum Erfolg verholfen. Mit speziellen Camps wie einem dreitägigen Horrorcamp und einem Mttelaltercamp, für das er eine Burg gemietet hatte, Casino-Streams, Talkshows und sogar Pop-Videos hat er sich im Laufe der Zeit einen Weg in die von Videogamern dominierte Szene gebahnt.

Um es bis nach oben zu bringen, gehört einiges an Talent und Hartnäckigkeit. Doch mit dem richtigen Streaming-Set-Up ist zumindest der Anfang leicht gemacht.