Bekannt aus

Partitionierung

Die ersten Festplatten hatten im Vergleich zu heute ein derartig geringes Datenvolumen, dass sich die Anwender nur selten Gedanken über die deren Einteilung (Partitionierung) machen mussten. Aus diesem Grund wurde das komplette Speichervolumen in einer einzigen Einheit (Partition) verwendet. Mit wachsenden Datenmengen und größeren Festplatten-Laufwerken entstand der Wunsch nach Trennung von Betriebssystem + Software, sowie den Daten. Die physikalische Festplatte wurde demzufolge in logische Einheiten unterteilt. Damit diese Partitionen auch während des Betriebes angesprochen werden können, wurden diese mit Laufwerksbuchstaben versehen.

Warum das Einrichten von Partitionen sinnvoll ist?

Die heutigen Festplatten verfügen über ein sehr großes Speichervolumen. Eingerichtete Betriebssysteme und die darauf installierten Softwarelösungen sind komplexe Systeme, die keineswegs vor Fehleranfälligkeit geschützt sind. Aus Gründen der Wartung und der Datensicherheit hat sich eine strikte Trennung von Betriebssystem und Daten bewährt. Dies hat neben der Übersichtlichkeit Vorteile, wenn das Betriebssystem einmal seinen Dienst verweigern sollte. Gibt es zum Beispiel Probleme beim Start, dann ist das Backup der Datenpartition mittels entsprechender Sicherungssoftware leichter zu bewerkstelligen, da man nicht die mühselige und zeitintensive Arbeit der Sortierung zwischen Daten und Software vornehmen muss.

Ein positiver Nebeneffekt ist, dass man der Fragmentierung der Festplatte schneller Herr werden kann. Viele Softwareprodukte und auch das Betriebssystem arbeiten mit temporären und Auslagerungsdateien. Diese schreiben sich unsortiert auf die Festplatte und sorgen somit für Verlangsamung. Durch Trennung von Daten und Software ist die Defragmentierung leichter zu bewerkstelligen und Fehler im Dateisystem einer Partition haben keinen Einfluss auf die weiteren Partitionen.

Letztlich gewährleistet die Partitionierung das leichte Navigieren durch die Ordner und somit Möglichkeiten der besseren Strukturierung, was den Komfort in Bezug auf die Übersichtlichkeit deutlich erhöht.

Welche Aufteilung der Partitionen bietet sich an?

Die Einteilung der Festplatte muss logischerweise an die Bedürfnisse des Anwenders angepasst werden. Bewährt und empfohlen wird zumindest die strikte Trennung von Betriebssystem und Software und den Daten:

  • Partition 1: Betriebssystem und Programme (Software)
  • Partition 2: Eigene Dateien (Daten, Favoriten, Mail-Datei, etc.)
  • Partition 3: Reserve-Partition für Backups

Durch diese Aufteilung kann ein angefertigtes Backup vom fertig installierten und konfigurierten Betriebssystem im Falle des Ausfalls problemlos und in rascher Zeit den vorigen Arbeitszustand wiederherstellen, ohne die Eigenen Dateien zu gefährden. Gerade beim Einsatz verschiedener Betriebssysteme (zum Beispiel Windows und Linux) ist der Einsatz von Partitionen unumgänglich, da hier zumeist auch verschiedene Dateisysteme zur Anwendung gelangen. Natürlich können Sie bei größerem Datenvolumen (zum Beispiel Spiele, Musik oder Videos) mehrere Datenpartitionen anlegen, um einen besseren Überblick zu behalten.

Der wissenswerte technische Hintergrund zum Partitionieren

Jede Festplatte führt eine Partitionstabelle. In diese können bis zu vier Partitionen eingetragen werden. Des Weiteren befinden sich Start, Länge, Bootfähigkeit und das verwendete Dateisystem in der Partitionstabelle. Man unterscheidet zwischen primären und erweiterten Partitionen. Eine Primärpartition ist in der Lage ein installiertes Betriebssystem zu booten. Beabsichtigen Sie aber mehr als vier Partitionen einzusetzen, empfiehlt es sich eine erweiterte Partition zu erstellen. Diese erweiterte Partition ist der Mantel für eine beliebige Anzahl logischer Partitionen. Logische Partitionen sind aufgrund durch die Partitionsgröße festgelegte Bereiche innerhalb der erweiterten Partitionen. Diese virtuellen Abschnitte können Laufwerke zugeordnet werden. Linux-Betriebssysteme arbeiten mit anderen technischen Möglichkeiten, wie zum Beispiel dem Logical Volumen Management (LVM).