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Wie vernetzt man ein ganzes Gebäude?

Beim Thema Netzwerk denken die meisten zunächst an das LAN, das man zu Hause verwendet, wenn man auf Kabel setzt (wobei sich WLAN immer weiter durchsetzt). Dabei wird der Router als zentraler Knotenpunkt genutzt. In großen Gebäuden, wie Bürokomplexen, kommt man damit natürlich nicht hin. Aber auch dafür gibt es Lösungen.

Patch-Kabel haben Nachteile

Im normalen LAN, beispielsweise zuhause, würde man Patch-Kabel verwenden. Das sind die normalen Netzwerkkabel, die mit einem Kupferdraht funktionieren. Sie sind relativ günstig und haben für den Hausgebrauch geeignete Eigenschaften. Allerdings haben sie im Vergleich eine relativ schlechte Qualität – schon über vergleichsweise kurze Entfernungen von beispielsweise 15 Metern büßen sie eine Menge an Übertragungsrate ein. Eine andere Technologie, die dahingehend weniger störempfindlich ist, ist das LWL Kabel (Lichtwellenleiter-Kabel).

LWL-Kabel übertragen die Daten optisch, man könnte also sagen, dass es so ähnlich funktioniert wie beim Glasfaserkabel. Die optische Übertragung hat den Vorteil, dass man größere Strecken bei höherer Bandbreite überbrücken kann und dass die Kabel unempfindlich gegenüber elektromagnetische Störeinflüsse sind. Nachteilig ist, dass es sich um sprödes Material handelt. Man kann die Kabel also nicht so winklig verlegen, wie das bei Kupferdraht möglich wäre. Entsprechend eignen sich LWL-Kabel vor allem für das Verlegen, beispielsweise in Gebäuden oder auf Straßen.

LWL in der Wand

LWL-Kabel kommen in der Praxis, zum Beispiel beim Gebäudebau, primär als Verlegekabel zum Einsatz, um eine Infrastruktur aufzubauen. Hier macht man sich die hohen Bandbreiten zu nutze, z.B. bei OM4 bis zu 10 GBit/s über 500 Meter oder 40 GBit/s über 125 Meter. Es eignet sich also gut, um alle Netzwerksteckdosen miteinander zu vernetzen. Für die „letzte Meile“, also von der Wand zum Endgerät (z.B. Computer oder NAS) wird dann ein Patch-Kabel eingesetzt, weil die Güte in dem Fall ausreichend ist.

Lichtwellenleiter sind universell

Auch wenn der Anwendungsfall Netzwerk jetzt relativ speziell klingt, so sind LWL-Kabel universell einsetzbar. Es können digitale, aber auch analoge Signale transportiert werden. Prinzipiell wird der denkbare Anwendungszweck vor allem vom verwendeten Stecker (Anschluss) bestimmt und da kennt die Fantasie kaum Grenzen. Darüber hinaus eignen sich LWL-Kabel nicht nur für die Verwendung in Gebäuden, sondern auch für den Outdoor-Einsatz bei fest verlegten Kabeln. Da in dem Sinne kein Strom fließt, sind die Kabel gegen Feuchtigkeitseinwirkungen immun, nicht aber gegen grobe Erschütterungen – aus denselben Gründen wie die Biegefähigkeit.

Einmal verlegt und dann nicht mehr darum kümmern

Bei der Methode der Verkabelung geht es vor allem darum, dass sie zukunftssicher ist, d.h. wesentlich höher ausgelegt ist, als momentan benötigt wird. Das lässt Spielraum für wachsende Anforderungen, ohne dass man dafür teuer die Kabel modifizieren muss. Auch aus dem Grund eignen sich LWL-Kabel für alle möglichen Zwecke gut, da sie bereits heute Bandbreiten unterstützen, die in den meisten Fällen (noch) nicht notwendig sind.