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Moderne Sportwerkzeuge: Auf Mogelpackungen achten

Moderne Messwerkzeuge und so genannte Gymform(en) gehören heutzutage zum „sportlichen“ Alltag, wie der morgendliche Kaffee im Büro. Doch was bringen diese Gerätschaften, welche kann man nutzen, welche dagegen auf den Müll schmeißen? Wir haben uns einige der Sportgeräte angeschaut.

Der Wunsch nach einer Traumfigur, ohne dabei groß Schwitzen zu müssen, ist weit verbreitet. Am liebsten will der Kunde im Schlaf trainieren und in Form kommen. Doch geht das überhaupt? Sie wollen eine ehrliche Antwort? Nein! Das ist absoluter Blödsinn. Ein so genanntes Gymform taugt höchstens für leichte Massagen. Das Gerät kann am gesamten Körper zum Einsatz kommen. Laut der Hersteller regt es die Muskeln an, lässt diese im Sekundentakt zusammenziehen und sich wieder entspannen – daraus soll sich ein entsprechender Muskelaufbau bilden. Zumindest soll die Fitness angeregt werden.

Gymform Duo

Ein bekannter Vertreter dieser elektronischen Muskeltrainer ist der "Gymform Duo". Er kostet ohne Versand etwas über 30 Euro und wird von einigen Versandhäusern, in diesem Fall "Aktiveshop", sogar mit Einleitungen wie dieser beworben: "Bringen Sie Ihre Muskeln in Form – schnell, einfach und bequem". Und genau dieser Satz zeigt, dass sich dahinter eine Mogelpackung versteckt. Warum gibt es eigentlich Fitnesscenter, wenn diese Impulsjäger funktionieren würden? Nun ja, der Gymform Duo schafft durch elektronische Impulse 100 Muskelaktivierungen pro Minute. Die acht Zentimeter kleinen Pads können wie beschrieben "überall" am Körper angebracht werden und sollen durch die sechs Kontraktionsprogramme den Muskelaufbau fördern. Was allerdings sein kann: Das Sportgerät hat zusätzlich Massagewirkung, die Muskeln und Haut durchbluten lässt und die Entspannung unterstützt. Ob dabei allerdings elektronische Impulse notwenig sind? Immerhin können diese der Gesundheit schaden, Herzkranke und Kreislaufschwache müssen eh Abstand davon nehmen.

GymForm Quick Fitness Set

Einen ähnlichen Hintergrund verfolgt das "GymForm Quick Fitness Set". Der Hersteller wirbt ebenfalls mit einem Ende von Verspannungen, Rückenschmerzen und den vielen Pfunden. Letzteres ist neu und noch weniger glaubwürdiger, als die ersten beiden Punkte. Mit diesen könnte es ja vielleicht sogar noch klappen. Das Ende der überflüssigen Pfunde ist genauso gelogen, wie die extreme Fettverbrennung sowie Gewichtsreduzierung im Doppelpack. Das Gerät wird oft in Dauerwerbesendungen angepriesen und kostet bei Ebay etwa 12,50 Euro. Ein Preis, der den Kunden aufhorchen lassen sollte.

Gymform Vibromax plus

Ein anderer, wesentlich kostenintensiverer Kandidat ist der "Gymform Vibromax plus". Er ist gegenüber der elektronischen Impulskünstler sorgenfrei anzuwenden. Die Vibration aus der Platte ist nicht mit irgendwelchen Kontraktionen gesättigt. Leider ist das Gerät aber ebenfalls das Geld nicht wert – immerhin um die 400 Euro. Der Anwender kann dabei auf fünf Programme zurückgreifen und erhält sogar ein Diät-Buch zum Gerät. Insgesamt stehen 20 Intensivstufen zur Verfügung. Das Gerät ist dafür ausgelegt, so der Hersteller, Kraft und Widerstand zu trainieren. Doch der Kunde trainiert damit alles, außer seiner Muskeln.

Fazit

Gefahren durch elektrische Muskelstimulation

Die Gymform und andere pulsierende und vibrierende bzw. elektrisch stimulierenden Geräte sind Mogelpackungen. Hier gilt klar: Finger weg. Sie sind meist sogar noch für den Nutzer gefährlich, da die elektronischen Impulse den Herzkreislauf durcheinander bringen können. Für Personen mit Herzschrittmacher absolut tabu. Für Sportsleute, die es ernst meinen, nicht das richtige Spielzeug. Der Autor nennt diese Gerätschaften "Betrug".

Wer sich wirklich sportlich betätigen möchte, der sollte zumindest gewillt sein, ein wenig zu schwitzen. Denn ohne richtige Aktivität geht es nun mal nicht. Neben Liegestützen und Sit-ups sollten die ersten Trainingseinheiten als Jogger zelebriert werden. Übergewichtige und Personen mit schwachem Kreislauf sollten aber zuvor zum Arzt oder einen Trainer hinzuziehen. Alle anderen dürfen ihre Leistungen, mit den zwei folgenden Messwerkzeugen kontrollieren.

Nike+

Zur Nike+ Community

Das System wurde 2006 erstmals vorgestellt und bietet dem Nutzer an, über ein GPS-System des Smartphones, ausschließlich Apple, die Strecken nachzuvollziehen. Alle Ergebnisse werden vom Läufer ins Netz hochladen. Dort darf er dann auch Trainingspläne erstellen, mit der Community Wettkämpfe absolvieren und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Für den einfachen Jogger die kostengünstigste Variante, sieht mal einmal von den Schuhen ab. Die App ist kostenlos und ein iPhone hat auch schon fast jeder. Wenn nicht: Unter Android sowie Nokias Symbian gibt es ähnliche Anwendungen.

miCoach

Erklärungen zum Adidas miCoach

Website adidas.com

Die Lauflösung für den Profi aus dem Hause Adidas. Das System beinhaltet einen Herzfrequenz- und Schrittmesser, dazu gibt es über Apps intensive digitale Trainingsbegleitung. Zudem ist miCoach anders als das Nike-Gerät nicht an die Verwendung von Apple-Produkten gekoppelt. Allerdings gibt es bei miCoach keine vernetzte Wettbewerbsgemeinschaft wie bei Nike. Obwohl viele Fitnessprofis das Adidas-Gerät in den Himmel lobten, ist es bei den Kunden bislang nicht so erfolgreich wie Nike+. Die Lösung ist halt auch nicht ganz günstig: Satte 200 Euro werden für das Komplettpaket fällig.

Fazit Jogging

Beide Lösungen haben ihre Berechtigung. Die letztere ist wegen ihres Umfangs einfach die beste Lösung. Die erste ist aber für Anfänger absolut ausreichend und zudem kein Muss. Denn wer laufen will, kann das auch ganz einfach ohne großes technisches Equipment. Wichtig dabei: Nicht gleich eine Stunde durchlaufen. Der Körper muss sich langsam an die Strecken gewöhnen – und nicht auf die anderen achten, nur auf sich selbst.