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Apps sicher nutzen

Apps erweitern als kleine Programme die vielen Möglichkeiten des Smartphones. Experten kritisieren allerdings in einigen Fällen die Datensicherheit, denn Apps können neben ihrer eigentlichen Funktion auch unbefugt auf gespeicherte Informationen zugreifen. Der Nutzer weiß in einem solchen Fall selten, was im Hintergrund läuft. Ein wenig Achtsamkeit ist daher ratsam.

Sicherheitsrisiken bei Apps

Die kleinen Helfer werden über App-Stores heruntergeladen und auf dem mobilen Gerät installiert. Grundsätzlich besteht das Risiko, sich mit einer App Schadsoftware zu installieren: Während sie tun, was dem Nutzer versprochen wird, können die Programme auf dem Gerät gespeicherte sensible Daten ausspionieren und diese an Dritte weitergeben. Auch Kostenfallen verbergen sich gelegentlich hinter den Tools. Ein unbedachter Klick genügt, um ungewollt ein Abonnement abzuschließen. Weitere Risiken sind der Missbrauch zu Werbezwecken oder es werden verlockende kostenpflichtige Zusatzfunktionen angepriesen. Das Risiko einer ungewollten Handlung besteht für Erwachsene Nutzer, vor allem aber auch für Kinder, die üblicherweise weitaus weniger sensibilisiert sind und die Auswirkungen oder möglichen Gefahren nicht einschätzen können.

Maßnahmen der Anbieter

Bei seriösen Store-Betreibern wie Google Play, Windows Phone oder Apple werden Apps geprüft, bevor sie zum Download freigegeben werden. Die Prüfkriterien sind allerdings umstritten, wissen die Experten von CosmosDirekt: Apple prüft lediglich auf Funktionstüchtigkeit und inhaltliche Merkmale wie eventuelle sexuelle Inhalte. Im Google- und Windows-Store erfolgt eine Prüfung auf Schadsoftware. Betrügerische Ambitionen können auf keiner der Plattformen mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Mangelnde Datensicherheit

Die Stiftung Warentest beanstandet bereits 2012 vor allem kritische Datenübertragungen: Apps können auf dem Gerät gespeicherte Informationen auslesen und an Datensammler mit unlauteren Absichten verschicken. Das betrifft insbesondere den Standort, das Adressbuch und Passwörter. Reale Personendaten können aufgrund dessen zu Werbezwecken missbraucht werden, das Ausspionieren von Passwörtern hat schlimmstenfalls finanzielle Folgen, wenn sensible Bereiche wie das Onlinebanking betroffen sind. Auf Datensicherheit spezialisierte Unternehmen wie ePrivacy GmbH reagierten mit fortlaufenden Prüfungen aktueller Apps sowie der Vergabe von entsprechenden Prüfsiegeln.

Eigene Maßnahmen

Nutzer mobiler Geräte sind angehalten, Apps vor der Installation und Nutzung selbst kritisch zu prüfen. CosmosDirekt empfiehlt diesbezüglich auf die Beschreibungen und Informationen zur Datensicherheit zu achten, Apps mit anerkannten Prüfsiegeln wie dem TÜV-Zertifikat zu bevorzugen, die Zugriffsanforderungen der App zu prüfen und grundsätzlich nur renommierte Stores zu besuchen. Daneben können eventuelle Bewertungen anderer Nutzer Hinweise auf Seriosität liefern. Der Anbieter der Antivirensoftware McAfee empfiehlt außerdem, das Gerät mit einem Passwort zu schützen und für unterschiedliche Anwendungen auch verschiedene Zugangsdaten zu wählen, ergänzen die Internet-Profis von CosmosDirekt. Bei Zugriffsanforderungen ist vor allem der gesunde Menschenverstand gefragt. Selbstverständlich kommt eine Navigations-App nicht ohne GPS aus und für Fotografien ist der Zugriff der App auf die Kamera erforderlich. Eine Taschenlampe oder ein Kalkulator hingegen, die auf das Adressbuch, GPS oder andere Daten zugreifen möchten, sind bedenklich. Eine Prüfung der Anforderungen der App vor der Installation bietet einen gewissen Sicherheitsrahmen. Ein aktueller Virenschutz auf dem Gerät sollte ebenfalls selbstverständlich sein.

Schutz für Kinder und Jugendliche

Da Kinder und Jugendliche bisweilen recht unbeschwert mit der Nutzung von Apps umgehen, sind Sicherheitsvorkehrungen zu empfehlen. Das betrifft einerseits die Eignung der Programme für die jeweilige Altersstufe, andererseits die Seriosität der App. Eltern können eine Kindersicherung auf dem Gerät einrichten, um ungewünschten Installationen oder Aktivitäten vorzubeugen. Die Experten von CosmosDirekt raten außerdem dazu, die Dienste von Drittanbietern und Bezahlsysteme zu deaktivieren. Die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen hinsichtlich der grundsätzlichen Nutzung mobiler Geräte sowie dem Umgang mit persönlichen Daten sollte zusätzlich erfolgen. Diese Maßnahmen können ergänzt werden, indem geeignete, kostenlose Jugendschutz-Apps installiert werden, wie von „SCHAU HIN!“ empfohlen. Für Kinder gibt es beispielsweise einen speziellen Server des „Bundesministeriums für Familien, Frauen und Jugend“ mit eigenem Browser und eigener Suchmaschine: „fragFINN“ nennt sich die App, mit welcher ausschließlich der Zugriff auf von Medienpädagogen geprüfte altersgerechte Seiten ohne bedenkliche Inhalte möglich ist. Eine andere Variante nennt sich „Surfgarden App“ – hier wird mit Filtern gearbeitet, die den Aufruf nicht altersgerechter oder kritischer Inhalte unterbinden.