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Formel 1 gegen Formel E – Der Vergleich

Die Formel 1, die Königsklasse des Rennsports, hat inzwischen mit der Formel E einen zukunfts- orientierten Ableger bekommen. Diese Entwicklung ist kein Wunder, da auch bei Autos für den Normalgebrauch der Trend in Richtung umweltfreundliche Elektroautos geht. Die elektrische Variante der Formel 1 wurde 2014 auf Initiative von Jean Todt, einem ehemaligen Formel-1-Teamchef, entwickelt und gestartet.

Die Fahrzeuge

In der Formel 1 und der Formel E kommen optisch sehr ähnliche Fahrzeuge zum Einsatz. Die Fahrzeuge sind Monopostos, also Rennwagen mit einem mittleren Sitz für den Fahrer, laufen vorne spitz zu und besitzen das Halo-System, um den Schutz des Kopf des Fahrers im Falle eines Überschlags zu gewährleisten. Auch bei den Reifen sind sich Formel 1 und Formel E inzwischen ähnlich: Beide Rennserien setzen auf 18 Zoll Reifen, wobei in der Formel 1 zuvor jahrelang 13 Zoll Reifen genutzt wurden.

Allerdings gibt es auch einige Unterschiede, besonders im technischen Bereich: Das aktuell in der Formel E eingesetzte Fahrzeug wiegt circa 900 Kilogramm, hat keinen Heckspoiler und gewinnt seinen Anpressdruck über einen großen Diffusor. Formel 1 Autos haben einen großen Heckspoiler und wiegen weniger. Der aktuell von Mercedes eingesetzte Mercedes-AMG F1 W10 EQ Power+ wiegt inklusive Fahrer um die 740 kg. Das Gewicht der Formel E Fahrzeuge ist besonders auf die schwere Batterie, die im Unterboden des Fahrzeugs verbaut ist, zurückzuführen.

Auch bei der Leistung der Fahrzeuge gibt es massive Unterschiede: Das aktuelle Modell der Formel E, der Spark SRT_05e, darf im Qualifying eine Leistung von 250 kw (340 PS) und im Rennen eine Leistung von 200 kw (272 PS) haben. Formel 1 Autos hingegen haben inzwischen über 1.000 PS, mit genauen Angaben halten sich die Teams aber zurück. Das Auto, in dem der mehrfache Formel 1 Weltmeister Lewis Hamilton seine ersten Rennen fuhr, hatte bereits 810 PS, wie Betway Sportwetten in einem Blogartikel berichtet. Mit diesem Auto wurde der Brite im Jahr 2007 auch fast Weltmeister, musste dann aber den Titel Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen überlassen. In den letzten Jahren sind die Motoren in der Formel 1 kleiner und effizienter geworden, trotz unfassbar hoher Leistung.

 

Die Rennstrecken und die Teams

Die Rennstrecken der Formel E sind deutlich kürzer als die der Formel 1. Eine optimale Formel E Rennstrecke soll laut Experten zwischen 2,5 und 3 Kilometer (pro Runde) lang sein. Aktuell sind die Strecken 1,7 bis 3,4 Kilometer lang. Eine Formel 1 Strecke hingegen soll mindestens 3,5 Kilometer lang sein, aktuell werden Strecken zwischen 3,5 und 7 Kilometern (pro Runde) gefahren.

Die deutschen Autohersteller Audi, BMW, Porsche und Mercedes haben Teams mit ihrer Marke im Namen in der Formel E. Lediglich Mercedes hat dabei ein unabhängiges Formel-E-Team und ein unabhängiges Formel-1-Team. Das Formel-1-Team heißt Mercedes AMG Petronas (nach den AMG-Sportwagen von Mercedes) und das Formel-E-Team heißt Mercedes EQ Formula E Team (nach den EQ-Elektroautos von Mercedes). Die Teams von Audi, BMW und Porsche basieren auf Kooperationen. Das Team von Audi ist als Audi Sport ABT Schaeffler bekannt und entstand in Kooperation mit Tuner ABT und Automobilzulieferer Schaeffler. Porsche hat sein Team, TAG Heuer Porsche, in Kooperation mit dem Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer gestartet. BMW arbeitet mit dem Rennteam Andretti Autosport zusammen.

Die Tatsache, dass BMW, Audi und Porsche keine Formel-1-Teams haben, dafür aber Formel-E-Teams, zeigt, dass die deutschen Hersteller große Hoffnungen in die E-Mobilität setzen. Alle drei Hersteller stellen auch inzwischen regelmäßig neue Elektroautos vor. In der Vergangenheit wurden oft für Rennwagen entwickelte Technologien später in normale Autos verbaut, daher kann der Motorsport teilweise als „Forschungsbereich“ der Automobilindustrie gesehen werden.

Es bleibt abzuwarten, welche Innovationen durch die Formel E noch hervorgebracht werden.