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Ist Apple schuld an Facebooks Untergang?

Facebook und Instagram gehören zu Meta

Wir alle kennen Facebook als das soziale Netzwerk schlecht hin. Im Film „The Social Network“ wird die Geschichte von Facebook eindrucksvoll dargestellt. Im Jahr 2004 geht das Netzwerk online und revolutioniert das menschliche Miteinander in der stetig wachsenden Online-Welt. Doch der Siegeszug von Facebook ist vorbei. Mittlerweile heißt das Unternehmen hinter dem sozialen Netzwerk Meta und die Kurse an der Börse befinden sich seit Monaten auf Talfahrt. Woran das liegt, was Metas nächster großer Plan ist und was Apple mit dem Niedergang von Facebook zu tun hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Was ist Meta?

Facebook war über Jahre das führende soziale Netzwerk. Menschen konnten hier Beiträge und Bilder posten, diesen Likes geben oder sie kommentieren und teilen. Facebook kaufte im Laufe der Zeit Instagram, WhatsApp und viele weitere Unterhaltungsplattformen und gehörte bis zur Corona-Krise zu den reichsten Unternehmen der Welt. Doch der Schein trügt. Facebook ist nicht mehr der Marktführer, Konkurrenten wie TikTok oder Instagram haben dem Ursprung des sozialen Netzwerkens den Rang abgelaufen. Facebook musste sich stark umorientieren und war durch verschiedene Skandale negativ in der Presse aufgefallen. Besonders der Datenschutz ließ zu Wünschen übrig. Facebook nannte sich in Meta um, nur noch das weiterhin bestehende soziale Netzwerk heißt Facebook. Bei Meta, dem Konzern dahinter, laufen sämtliche Fäden von Facebook, Instagram und WhatsApp zusammen. Mittlerweile konzentriert sich der Konzern auf die Entwicklung eines Produktes, welche sich im Laufe der Jahre zur „Alles oder Nichts“-Wette entwickelt hat. Das Metaversum. Doch dazu später mehr.

Ist Apple schuld am Untergang von Facebook?

Zugegeben, der Titel ist etwas reißerisch und noch kann von einem Untergang Facebooks nicht die Rede sein. Allerdings befindet sich die Meta-Aktie seit Monaten im freien Fall und das Überleben des Konzerns hängt maßgeblich vom Erfolg des Metaversums ab. Doch der Reihe nach: Was hat überhaupt dazu geführt, dass Facebook sich einen neuen Namen geben und das Kerngeschäft wechseln musste?

Das soziale Netzwerk Facebook hat sein Geld von Beginn an mit den Daten seiner Nutzerinnen und Nutzer gemacht. Daten sind das Gold des 21. Jahrhunderts und der Handel mit ihnen ein gewinnbringendes Geschäft. Die Datenhoheit hat vermutlich Google, doch dahinter gibt es viele kleine Unternehmen, die mit dem Austausch verschiedener Daten ihr Geld verdienen. Auf den Smartphones dieser Welt sammelte Meta über Facebook, Instagram, WhatsApp und Co am fleißigsten die Daten der Nutzerinnen und Nutzer.

Bis Apple dem ganzen einen Riegel vorschob. Seit iOS 14.5 können Nutzerinnen und Nutzer der iPhones verhindern, dass Apps ihr Nutzungsverhalten im Internet tracken können. Jede App muss um Erlaubnis bitten, die Aktivitäten App-übergreifend tracken zu dürfen. Über 90 Prozent lehnen das kategorisch ab. Da der Marktanteil von Apples iPhones bei etwa 30 Prozent liegt, kann man sich vorstellen, welchen Einschnitt das in Facebooks beziehungsweise Metas Kerngeschäft bedeutete.

Warum ist das Metaversum so wichtig für Facebook?

Bereits vor Apples Einschreiten war Facebook in die Krise geraten. Durch mehrere Datenlecks und Skandale sah man sich sogar gezwungen, den Namen des Muttererkonzerns in Meta zu ändern. Das passte auch zur neuen Hauptaufgabe: Die Entwicklung des Metaversums.

Das Metaversum ist eine Parallel-Welt, die sich komplett online abspielt. Hier können Konferenzen abgehalten, ein eigener Avatar kreiert und in Zukunft virtuelle Autos gekauft werden. Laut Mark Zuckerberg, Facebook-Gründer und Meta-Chef, wird das Metaversum unsere Zukunft bestimmen. Dabei muss er sich tatsächlich sehr sicher sein, denn anders ist eine komplette Umstrukturierung des Konzerns nicht zu erklären. Viele Teilbereiche bemängeln das Ausbleiben notwendiger Gelder, da Zuckerberg mit dem Metaversum all in geht.

Die aktuelle Wirtschaftslage trifft börsennotierte Tech-Unternehmen am stärksten. Meta sticht unter all den Verlieren jedoch besonders hervor. Nach der Präsentation der letzten Quartalszahlen rutschte der Kurs der Meta-Aktie um sagenhafte 30 Prozent ab. Seit Anfang des Jahres verlor Meta etwa 63 Prozent an Wert. Zum Vergleich: Apple (-25 Prozent) und Google (-35 Prozent) verloren deutlich weniger. Kein Wunder, denn neben der weltweit angespannten Wirtschaftslage konnten auch die Zahlen von Facebook nicht mehr steigen. Die Tage des sozialen Netzwerks scheinen gezählt und sollte das Metaversum – was noch keine börsenrelevanten Zahlen abwerfen kann – kein durchschlagender Erfolg werden, sieht es auch um die Zukunft von Meta düster aus.