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Windows 10X vergessen: das Betriebssystem wird eingestellt

Jedes Unternehmen hat mit Erfolgen und Misserfolgen zu kämpfen, auch Weltkonzerne wie Microsoft. Viele werden die Firma mit Windows 10, Windows 7 oder auch mit Windows XP in Verbindung bringen. So gut läuft es mit Projekten aber nicht immer, ein perfektes Beispiel ist Windows 10X. Das Betriebssystem zeigte sich zum ersten Mal im Oktober 2019, Mitte 2021 wird es schon wieder eingestellt. Eine große Überraschung war diese Meldung allerdings nicht, denn davor gab es bereits entsprechende Gerüchte. Was aber hatte Microsoft damit vor und warum wird es nach so kurzer Zeit schon wieder fallengelassen?

Das Ziel waren Dual-Screen-Geräte

Faltbare Smartphones und Notebooks mit zwei Touchscreens spielen für Hersteller eine immer größere Rolle. Auf diesen Zug wollte auch Microsoft aufspringen und hat unter anderem das Surface Neo gezeigt. Es ist quasi ein Dual-Screen-Notebook, das allerdings mit dem Aus von Windows 10X wohl nicht mehr erscheinen wird. Letzteres wäre die Software dafür gewesen, denn das OS ist speziell für Geräte mit zwei Displays konzipiert worden. Mit dieser Tatsache ist es auch fraglich, ob sich Microsoft in Zukunft für diese Sparte noch interessiert. Die Chancen sind gering.

Windows 10X hätte übrigens ein Konkurrent für Chrome OS werden sollen. Das Betriebssystem ist auf Chromebooks vorinstalliert, die sich als preiswerte Notebooks etabliert haben.

Zu wenig Interesse

Das Aus von Windows 10X hat der Hersteller mit dem Update auf 21H1 für Windows 10 (Mai 2021) bekanntgegeben. Eine Begründung gibt es ebenfalls, laut Kundenbefragungen bei Partnern und Geräteherstellern ist das Interesse gering. Die Entwicklung lohnt sich also nicht, einige werden dieses Szenario bereits kennen. Es traf nämlich auch schon Windows 8 RT und Windows 10S, auch diese beiden Windows-Versionen konnten sich nicht durchsetzen. Ein großer Kritikpunkt war unter anderem, dass sich keine Programme aus dem Internet installieren ließen. Stattdessen gibt es nur den Windows Store für neue Apps, der jedoch beim Umfang zu wünschen übrig lässt.

Funktionen werden trotzdem erscheinen

Man muss natürlich ehrlich sein und sagen, dass Microsoft mit dieser Entscheidung unnötig Ressourcen in Windows 10X gesteckt hat. Ganz umsonst war es aber wohl doch nicht, denn einige Funktionen sollen in Windows 10 integriert werden. Das macht auch Sinn, da das OS mittlerweile das beliebteste Betriebssystem ist. Genaue Pläne gibt es noch nicht dazu, einzelne Features könnten aber schon im Herbst mit der 21H2-Aktualisierung kommen.

Das ist auch ein gutes Stichwort, denn das Herbst-Update 2021 soll Windows 10 vor allem bei der Optik auf ein neues Level bringen. Es steht sozusagen im Mittelpunkt und wird die Software moderner und einheitlicher machen. Bislang ist es inkonsequent, viele Designelemente sind veraltet und passen einfach nicht zu Windows 10. Mit der neuen Benutzeroberfläche (Sun Valley UI) soll sich das (zumindest zum größten Teil) ändern.

Fazit: Windows 10X hätte speziell für Geräte mit zwei Bildschirmen erscheinen sollen. Zu Beginn war die Freude groß, am Ende machte aber mal wieder fehlendes Interesse alles kaputt. Das Betriebssystem wäre sicherlich interessant gewesen und hätte neuen Schwung in den Markt gebracht. So aber sind die Pläne geplatzt und es läuft darauf hinaus, dass sich Microsoft auf Windows 10 konzentriert und einige Features der X-Variante implementieren wird.