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Warnung per Handy: Cell-Broadcast bereit

Flutkatastrophe

Die Bundesnetzagentur gibt grünes Licht für die Warnung im Katastrophen-Fall per Smartphone. Ein erster bundesweiter Test soll am 08.12. stattfinden. Updates für iOS und Android sind die Voraussetzung.

Flutkatastrophe als Auslöser für Debatte

Im vergangenen Jahr ist es in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu verheerenden Fluten gekommen. Dabei sind große Teile des Katastrophen-Warnsystems ausgefallen, was vielen Menschen die Zeit genommen hat, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die Katastrophe hat Stimmen laut werden lassen, die sich in Deutschland eine staatliche Katastrophen-Warnung per Smartphone wünschen.

Bundesnetzagentur gibt grünes Licht

Für die Ausarbeitung eines solchen Systems ist die Bundesnetzagentur zuständig. Eine erste Fassung aus dem Dezember 2021 hatte noch zu viele Schwachstellen, wie Mobilfunkbetreiber und Handyhersteller bemängelten. Nun seien diese ausgeräumt und die Umsetzung reine Formsache, so die Bundesnetzagentur. Am 08.12. soll ein bundesweiter Testlauf stattfinden. Die Voraussetzung dafür ist, dass sämtliche Smartphones auf dem aktuellen Stand sind. Apple hat die Kompatibilität mit iOS 16 bereits sichergestellt. Auch ältere Versionen werden per Update auf den Einsatz vorbereitet.

Cell-Broadcast: Wie funktioniert das?

Die deutsche Bundesregierung hatte jahrelang auf eine eigene Lösung gesetzt. Mit Warn-Apps wie NINA oder KATWARN sollten Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Katastrophen gewarnt werden. Die Lösungen erwiesen sich als äußerst unzuverlässig, sodass Betroffene erst Stunden später gewarnt wurden. Der international erprobte Cell Broadcast (CB) funktioniert besser. Dabei wird eine Warnung an alle Smartphones versendet, welche mit Funkmasten im betroffenen Gebiet verbunden sind. Die Mobilfunkbetreiber müssen diese Warnung an die Endgeräte zustellen. Ein Probephase soll bis ins Frühjahr 2023 laufen und mit dem bundesweiten Probetag am 08.12. starten.