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Facebook-Libra-Zwischenstand Ende 2019: PayPal mit Rückzieher und Apple mit Kritik

Wir haben uns hier auf Techfacts schon öfters mit dem Thema Kryptowährungen beschäftigt und das schon vor langer Zeit. Es ist bei aller Kritik und aller Skepsis eben eines der spannendsten Themen, die wir mit dem Internet in den letzten Jahren durchgemacht haben. Während es so dahindümpelte, stellte dann Facebook mit Vorwarnungen von Gerüchten die Pläne für eine eigene Kryptowährung vor. Libra soll diese heißen und alles mögliche besser machen als die bisherigen Bitcoins und Co. Doch was damals so rosig klang, ist mittlerweile ein steiniger Weg geworden. Wir ziehen Ende 2019 einmal ein Zwischenfazit, welche Hürden Libra gerade nehmen muss.

Ganz kurz: Was war nochmals Libra?

Die Interwährung Libra soll von Facebook und einer ganzen Reihe an großen Internetfirmen 2020 lanciert werden. Der Sitz des Konsortiums rundum diese sogenannte Komplementärwährung liegt in der Schweiz. Mit dabei sind große Unternehmen wie Spotify, Vodafone, eBay, Visa, Mastercard, Uber, Coinbase und weitere Giganten des Webs. Im Gegensatz zu Bitcoin kommt aber nicht ein Mining-Prozess zum Einsatz, sondern das Unternehmen dahinter soll die Währung stabilisieren und wie bei sogenannten „Stablecoins“ große Schwankungen verhindern. So soll es zum geeigneten Zahlungsmittel im Internet werden.

PayPal zieht sich zurück

Vor knapp einer Woche wurde bekannt: PayPal steigt bei Libra aus. Das waren natürlich die News der letzten Tage für alle Libra-Fanatiker. Denn das ist tatsächlich ein ziemlicher Brocken, den PayPal der Zukunft von Libra hier in den Weg gelegt hat. Die Gründe sind dabei nicht direkt öffentlich angegeben worden, in der Pressemitteilung spricht man davon, dass man es weiterhin lieber beobachten möchte. Vermutlich liegt der Rückzieher daran, dass es immer mehr Kritik und Gegenwind in Sachen Libra gegeben hatte. Die Industriestaaten fürchten zum Beispiel, ihr Geldmonopol zu verlieren. Nutzer kritisieren, dass Facebook mit ihren Patzern in Sachen Datenschutz in der Vergangenheit nicht etwa dadurch aufgefallen ist, besonders sensibel und vertrauenswürdig mit Nutzerdaten umzugehen. Und nun möchte man eine ganze Währung kontrollieren? Klar, es gibt hier noch Unterschiede zu staatlichen Währungen, etwa, dass kein neues Geld ausgegeben wird und man an Leitwährungen gekoppelt ist. Dennoch sind die Bedenken und die öffentliche Kritik so weit gegangen, dass der Gigant PayPal vorerst absagt und ausgestiegen ist aus dem Projekt.

Gerüchte über andere Ausstiege und Apple mit Kritik

Tatsächlich gibt es auch Gerüchte darüber, wonach auch Visa, Mastercard und Stripe mittlerweile sehr kritisch geworden sind. Wenn hier ein Visa oder Mastercard tatsächlich aussteigen würde, wäre das zusammen mit PayPal ein heftiger Schlag für das Image, das Vertrauen in der Öffentlichkeit und natürlich auch die Umsetzung der gesamten Währung.

Hinzu kommt, dass große und sehr vertrauensvolle Unternehmen wie Apple nicht gerade für solche Währungen sind. Ihr CEO Tim Cook hatte in einem Interview vor einigen Tagen gesagt, er finde es nicht gut, dass man Unternehmen diese Möglichkeit überlässt, selbst eine Währung zu erschaffen. Apple selber habe folglich natürlich auch keine Pläne, einen eigenen Coin zu erschaffen, man die ganze Idee dahinter nämlich ab. Hier ist Tim Cook viel klarer als die meisten anderen CEOs der Techfirmen weltweit. Dieses „nein“ als Antwort hörten wir bislang noch von keiner der ganz großen Firmen.

Fazit: Wie sieht es mit Libra 2019 aus?

Tatsächlich fällt unser Fazit trüb aus. Libra ist der Meinung, man befinde sich eben auf einem steinigen Weg und man wusste das auch vorher. Dennoch hält man natürlich an allen Plänen fest. Allerdings könnte man das Ganze auch so sehen, dass Libra eine Umsetzung wird, die vor lauter Kritik am Ende ins Chaos führt. Beides ist wohl nicht richtig. Vermutlich sind das eben die Folgen der offenen Fragen rund um Libra, die es noch zu klären gilt. Die Fronten sind klar, die Staaten und Gesetzgeber wären eigentlich am Zug, hier Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Kritik und die Ängste einzugrenzen.