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Gaming-Mac von Apple, deshalb gibt es ihn nicht

Apple Mac aufgeklappt leuchtend

Der Mac aus dem Hause Apple wird überwiegend für berufliche Zwecke eingesetzt. Ganz oben stehen der Videoschnitt und die Bildbearbeitung, aber auch der Chef im Büro hat meistens einen. Anders sieht es im Gaming-Bereich aus, hier haben Windows-Computer die absolute Oberhand. Man wird deshalb auch nie einen Gamer sehen, der mit einem Mac spielt.

Doch warum gibt es eigentlich keinen Gaming-Mac von Apple? An der Hardware liegt es nicht, denn vor allem die eigenen M-Prozessoren weisen eine sehr hohe Leistungskurve bei überdurchschnittlich guter Effizienz auf. Der Konzern müsste zwar auf einen der bekannten Grafikkartenhersteller zugehen, ein Problem würde dieser notwendige Schritt aber nicht darstellen. Woran scheitert es also?

Es fehlen die Spiele

Ein Knackpunkt ist die Auswahl an Spielen. Es gibt quasi nur eine Handvoll, von einem massenhaften Nachschub kann man ebenfalls nur träumen. Doch warum ist das so? Theoretisch könnten die Entwickler jederzeit auch Versionen von ihren Spielen für den Mac herausbringen. Das tut die Mehrheit aber nicht, da es sich für sie nicht lohnt. Einerseits machen Mac-Nutzer bei den Games nur einen sehr kleinen Teil aus, sodass die (finanziellen) Investitionen höher als die Einnahmen wären. Andererseits ist auch die Programmierung aufwendiger, da es zum Beispiel DirectX für den Mac gar nicht gibt.

Am Ende fehlt also der Reiz für die Entwickler, die sich deshalb erst gar nicht für die Programmierung einer Mac-Version entscheiden.

Das Geschäftsmodell passt nicht in die Strategie von Apple

Ein weiterer Punkt betrifft das Geschäftsmodell an sich. Der erfolgreiche Konzern könnte beispielsweise auch eine Spielkonsole auf den Markt bringen, denn einen eigenen und ausreichend leistungsstarken Prozessor hat Apple bereits. Diese würde jedoch nicht in die Strategie passen, denn das Unternehmen setzt auf jährliche Updates. Diesen Zyklus gibt es bei Spielkonsolen nicht, ganz im Gegenteil. In manchen Fällen muss eine Konsolengeneration auch mal 10 Jahre auf einen Nachfolger warten.

Und dann ist da auch noch die Investition. Apple spielt bei Gaming-PCs und Spielkonsolen wie gesagt keine Rolle, sodass zuerst groß investiert werden müsste. Am Geld scheitert es freilich nicht, doch es würde wahrscheinlich sehr lange dauern und dann gibt es auch keine Garantie, dass es wirklich funktioniert. Das Risiko ist einfach zu groß und der Konzern hat den Luxus, dieses nicht eingehen zu müssen.

Der Konzern mischt bereits am Gaming-Markt mit

Bei dieser Zwischenüberschrift werden viele erst mal verwirrt sein. Wie kann Apple bereits am Gaming-Markt mitmischen, wenn weder Gaming-Computer noch Spielkonsolen angeboten werden?

Die Antwort ist recht einfach, denn es geht um den mobilen Bereich. Also um Spiele, die man sich auf das iPhone oder auf das iPad lädt. Zwar handelt es sich hier in erster Linie um ein Smartphone und um ein Tablet, indirekt sind es aber auch mobile Spielkonsolen. Das US-amerikanische Unternehmen verkauft also mit jedem iPhone usw. auch eine kompakte Spielkonsole mit. Das Geld für den Gaming-Bereich wird aber nicht dadurch erwirtschaftet, sondern mit der Software. Installiert man sich nämlich aus dem App Store ein Spiel oder tätigt einen In-App-Kauf, dann erhält Apple automatisch einen gewissen Prozentsatz.

Warum also selbst spezielle Gaming-Hardware herstellen, wenn die anderen Entwickler im mobilen Bereich die meiste Arbeit übernehmen und man nur „die Hand aufhalten“ muss?