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Magnete aus Neodym: Einfach unschlagbar stark

Unter Kennern gelten Magnete, die aus Neodym hergestellt wird, zu den stärksten Magneten überhaupt. Weil die Wirkkraft dieser Magnete um einiges höher ist als diejenige anderer Magnete, werden Neodym-Magnete, die oft auch unter der Bezeichnung NdFeB- oder Neodym-Eisen-Bor-Magnete verkauft werden, sowohl in der Industrie als auch von Hobbybastlern geschätzt und gern verwendet.

Was ist beim Umgang mit Neodym-Magneten zu beachten?

Als Hobbybastler sollten Sie allerdings einige Punkte beachten, wenn Sie mit derartig starken Magneten hantieren. Besondere Vorsicht sollten Sie beispielsweise in der Nähe von Feuer walten lassen. Des weiteren sollten die Magneten von Menschen, die einen Herzschrittmacher tragen, ferngehalten werden und auch in Kinderhände gehören Neodym-Magnete nicht.

Neodym – was ist das?

Bei Neodym handelt es sich um ein Element, welches den seltenen Erden zugerechnet wird. Erstmals hatte der schwedische Chemiker Carl Gustav Mosander Didym extrahiert. Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich hierbei um ein eigenständiges chemisches Element handelt. Es sollte bis zum Jahr 1885 dauern, als es dem Österreicher Carl Freiherr Auer von Welsbach gelang, die beiden Elemente Neodym und Praseodym aus Didym zu trennen.

In natürlicher Form lässt sich Neodym lediglich in chemischen Verbindungen, vor allem in verschiedenen Mineralien, finden. Etwa 91 Prozent der weltweiten Produktion von Neodym stammt aus China, wo durch die Förderung jedoch erhebliche Umweltprobleme entstehen. Denn durch die Trennung des Neodyms aus dem geförderten Gestein werden auch giftige Abfallprodukte freigesetzt, welche zumindest teilweise auch ins Grundwasser gelangen. Der weltweit zweitgrößte Produzent von Neodym ist Australien wo es insbesondere im Northern Territory vorkommt.

Zu den wichtigsten Förderstätten seltener Erden zählt die Bayan-Orbo-Mine in der Inneren Mongolei, wo die Förderlöcher teilweise über einen Kilometer tief in die Erde ragen. Weil diese Metalle essenziell wichtig für viele zukunftsträchtige Produkte wie etwa Energiesparlampen oder Elektroautos unerlässlich sind, bleibt die Weltwirtschaft in gewisser Weise abhängig vom Reich der Mitte. Denn wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Anfang 2014 veröffentlichte, sinkt der Marktanteil Chinas an Seltenen Erden, allerdings nur langsam. Obwohl andere Förderländer wie Malaysia, Russland und die USA eigentlich schon vor Jahren ihre Produktion erhöhen wollten, um weniger stark von China abhängig zu sein, lag deren Marktanteil 2013 noch weit unter zehn Prozent.

Wie wird Neodym produziert?

Hergestellt wird Neodym in einem relativ aufwendigen Verfahren. Zunächst werden die Metalle durch das sogenannte Flotations-Verfahren mit einer Flüssigkeit angereichert, um die Metalle zu trennen. Daraufhin sind noch weitere chemische Prozesse notwendig, um tatsächlich reines Neodym zu erhalten. In China wurde dieses Verfahren durch die sogenannte Schmelzfluss-Elektrolyse ersetzt. Wie genau die Produktion in den einzelnen Betrieben Chinas erfolgt, ist aber nach wie vor ein Betriebsgeheimnis der Produzenten und in der westlichen Welt nicht bekannt.

Wofür wird Neodym verwendet?

Der wohl wichtigste Verwendungszweck von Neodym ist die Produktion stärkster Magneten, die in der Industrie beispielsweise für die Produktion von Festplatten oder Kernspintomographen benötigt werden. Aber auch für die Herstellung von Windkraftanlagen oder für Elektro- und Hybridfahrzeuge, wo es im Antrieb verbaut wird, ist Neodym äußerst wichtig. Weitere Anwendungsgebiete sind etwa die Färbung von Glas und Emaille.