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Scalable Capital bietet 2,3 Prozent auf Guthaben: Wo ist der Haken?

Scalable und Trade Republic bieten ihren Kundinnen und Kunden hohe Zinsen an

Banken, Broker und Neobroker werfen aktuell mit Zinsen um sich. Was vor ein paar Monaten und Jahren noch undenkbar war, lässt aktuell Anleger- und Sparerherzen höher schlagen. Anfang des Jahres machte Trade Republic den ersten Schritt und stellte denjenigen, die nicht investiertes Guthaben bei dem Neobroker parken, ein Zinsangebot von 2 Prozent in Aussicht. Nun zieht der größte Konkurrent, Scalable Capital, nach und bietet sogar 2,3 Prozent auf nicht investiertes Guthaben an. Welchen Haken es dabei gibt und worin die aktuell so guten Konditionen ihren Ursprung haben, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Warum bieten Broker Banken aktuell wieder Zinsen an?

Das Wirtschaftsjahr 2022 war für viele ein unerwartet hartes. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, die steigende Inflation und hohe Energiepreise haben Privatpersonen und Unternehmen das Leben schwer gemacht. Die europäische Zentralbank und das amerikanische Pendant, die FED, haben durch die Erhöhung des Leitzins versucht, die Inflation in Grenzen zu halten. Der Leitzins legt die Rahmenbedingungen für Geschäfte mit nationalen Banken fest. Je höher der Leitzins, desto bessere Konditionen können die Banken und Neobroker wie Scalable Capital oder Trade Republic selbst anbieten. Die Aktion hat bei Trade Republic dazu geführt, dass sie seit Jahresanfang zusätzliche Gelder in Höhe von einer Milliarde Euro zur Verfügung haben. Kein Wunder also, das Scalable hier nachzieht und nun sogar 2,3 Prozent auf nicht investiertes Guthaben anbietet. Doch es gibt einen Haken.

2,3 Prozent bei Scalable: Wo ist der Haken?

Die 2,3 Prozent auf nicht investiertes Guthaben werden nur an Kundinnen und Kunden des PRIME+-Abos ausgezahlt. Dieses Abo kostet im Monat 4,99 Euro und bietet einige Vorteile gegenüber der kostenlosen Version. Wer jedoch simpel sein Geld anlegen möchte, braucht dieses Abo nicht. In der Basisversion von Scalable Capital bekommt ihr also keine Zinsen. Bei Trade Republic werden die 2 Prozent an jeden ausgezahlt, der nicht investiertes Guthaben bei hinterlegt hat. Wer nun überlegt, extra ein PRIME+-Abo bei Scalable abzuschließen, sei gewarnt. Berechnungen des YouTube-Kanals Finanzfluss haben ergeben, dass sich das erst ab einer Summe von 20.000 Euro lohnt. Wer weniger Guthaben bei seinem Neobroker parken möchte, ist bei Trade Republic aktuell besser bedient. Ausgenommen sind diejenigen, die sowieso schon ein PRIME+-Abo nutzen und von dessen Vorteilen profitieren.

Gut zu wissen: Bei Trade Republic gibt es die Zinsen bis zu einem Guthaben im Wert von 50.000 Euro, bei Scalable Capital dagegen werden Gelder in einer Höhe von bis zu 100.000 Euro verzinst. Mehr als das sollte übrigens nicht bei einem Anbieter gelagert werden, da die Einlagensicherung im Falle einer Pleite des Anbieters nur bis 100.000 Euro absichert.