Bekannt aus

ANZEIGE: Home » Magazin » Empire » Was ist aus dem Internet geworden?

Was ist aus dem Internet geworden?

Ursprünglich wurde das Internet vom Militär entwickelt und dann von Forschungszentren und Universitäten übernommen. Wenige Jahre später war es allen zugänglich. Die Möglichkeiten wurden als endlos angesehen. Ein freier Austausch von Daten und Gedanken sollte die Welt verändern – doch es kam anders, als erwartet.

Eine Technik, die nicht mehr wegzudenken ist

1990 war das Jahr, als das Internet aus den Händen weniger in die der Öffentlichkeit gegeben wurde. Es dauerte ein wenig, bis es sich flächendeckend durchgesetzt hatte, doch bereits zur Jahrtausendwende fand mehr als 50 % des technischen Informationsaustauschs über das World Wide Web statt. Ab dem Jahr 2007 dominierte es schließlich mit 97 %. Technologische Innovationen haben Wunder bei der Geschwindigkeit des Internets und dem Austausch von Informationen bewirkt.

Heutzutage ist das Internet für viele nicht mehr wegzudenken. Wir nutzen es für die Arbeit, zum Einkaufen, um Informationen nachzuschlagen und für den sozialen Austausch. Es hat unsere Leben und wie wir Technologien verwenden komplett verändert.

Der Buchdruck und das Internet – Ein Vergleich

In der westlichen Welt wird Gutenburg als Erfinder des Buchdrucks genannt. Eine ähnliche Technik gibt es in Asien bereits seit 868 n.Chr. Diese war in Europa des 15. Jahrhunderts und somit zu Zeiten Gutenbergs noch nicht bekannt. Der Buchdruck erreichte hier ähnliches wie man sich vom Internet versprach: Informationen waren nun für alle zugänglich.

Doch es gibt ein paar Parallelen zum Internet, die diesen ehrenwerten Ansatz in seine Schranken weist. So wie damals nur wenige Lesen und Schreiben konnten, sind heute nicht alle Menschen technisch affin. Es gibt somit auch heute Bevölkerungsgruppen, die vom Zugriff auf diese Informationen ausgeschlossen sind.

Wer nach Online Casino Ratgeber suchen will, muss Zugriff auf ein internetfähiges Gerät haben, wissen was ein Browser ist und wie man diesen bedient. Während Lesen und Schreiben können keine Voraussetzungen mehr sind – man kann sich die Seiten von einem Programm vorlesen lassen und Sätze diktieren – ist technisches Wissen das neue Ausschlusskriterium.

So auch Geld. Damals wie heute, sind weder Bücher noch das Internet kostenlos. Auch wenn wir in der letzten Zeit einen Rückgang erleben, ist der allgemeine Wohlstand in Europa heute wesentlich höher als zu Zeiten Gutenbergs. Dennoch sind technische Geräte sowie eine Internetverbindung alles andere als gratis. Genau wie früher helfen Bibliotheken aus. Man hat die Option für einen Bruchteil der Kosten in einer Bücherei öffentliche Computer zu verwenden.

Unendliche Möglichkeiten oder doch nicht?

Der Buchdruck ermöglichte genauso wie das Internet, Gedanken und Ideen zu veröffentlichen und auszutauschen. Ersterer wurde genutzt, um die Bibel ins Deutsche zu übersetzen und allen zugänglich zu machen. Die Macht verlagerte sich von der Kirche hin zu den Menschen. Man konnte nun selbst das Wort Gottes nachlesen und dieses interpretieren, was einst allein den Priestern möglich war.

Das Internet war zunächst ähnlich. Ein sofortiger Austausch von Ideen und Gedanken sollte die Forschung bereichern, Wissen unter die Menschen bringen und dem Allgemeinwohl dienen. Ein komplett freier Austausch ist aber aus verschiedenen Gründen nicht möglich. F

Zum einen spielen die Gesetze eine Rolle. Illegale Aktivitäten können im „Surface Web“ – dem Bereich des Internets, der allen zugänglich ist – nur bedingt vorgenommen werden. Wer solche Absichten hat, taucht ins „Dark Web“ ab, das ähnlich wie ein Schwarzmarkt agiert.

Zum anderen kommen auch kommerzielle Interessen mit ins Spiel. Zwischen dem Surface und dem Dark Web gibt es noch eine weitere Schicht und zwar das „Deep Web“. Hierbei handelt es sich um einen legalen Bereich des Internets, der jedoch nicht bei Suchmaschinen gelistet wird. Hierfür gibt es verschiedene Gründe, am häufigsten liegt dies jedoch daran, dass es sich um Inhalte handelt, für die bezahlt werden muss.

Das Monopol der Suchmaschinen

Eine einzelne Person wird somit niemals auf das gesamte Internet zugreifen können. Das sorgt erneut für einen Ausschluss. Ein weiteres Problem besteht darin, dass wir Suchmaschinen verwenden, um auf Informationen zuzugreifen.

Im Oktober 2023 hatte Google in der westlichen Welt einen Marktanteil von 83,5 %. Zu einem sehr großen Teil bestimmt somit der Algorithmus dieses Unternehmens, was uns in welcher Reihenfolge angezeigt wird, wenn wir nach Begriffen suchen.

Wichtig zu bedenken ist, dass dieser Algorithmus geheim gehalten wird. Mit anderen Worten ist das Internet alles andere als eine Demokratie, bei der Transparenz herrscht und die Nutzer frei wählen können, wer über das Wissen herrscht. Die Gefahr ist groß, dass wir nur die Informationen vorfinden, die wir laut wenigen Mächtigen sehen sollen, ohne zu erfahren, warum.

Wahres Wissen ist jedoch, verschiedene unabhängige Quellen heranzuziehen und miteinander zu vergleichen. Das Internet hat sich immer mehr in einen von großen Unternehmen geleiteten Raum entwickelt, die mehr und mehr Macht über die Inhalte erlangen. Als Beispiel können wir Facebooks Experiment heranziehen, das 2010 die Wahlbeteiligung in den USA beeinflusste.

Dank dem Buchdruck mögen wir uns von der Macht der Kirche befreit haben, doch das Internet stellt uns vor neue Herausforderungen. Diesen sind wir nicht wirklich gewachsen. Bücher haben schließlich eine vergleichbar kleine Reichweite, deren Herausgabe mit viel Zeit, Kosten und Mühe verbunden ist. Das Internet steht fast weltweit jedem zur Verfügung und ist dennoch in fester Hand weniger.