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Kann ich auf YouTube lernen, mein Auto zu reparieren?

Die Entwicklung des Internets hat uns eine Fülle von Möglichkeiten gegeben: eine der besten ist die Möglichkeit, mit einem Mausklick auf einen schier endlosen Wissensschatz zuzugreifen.

Vergangen die Zeiten, in denen man in öffentlichen Bibliotheken Bücher wälzen musste, um an Informationen zu kommen. Heutzutage haben wir die umfangreichste Bibliothek immer dabei und können so nahezu alles lernen, was wir wollen.

Die Entwicklung des Wissenserwerbs

Eine der größten Herausforderungen, die es jedoch zu überwinden galt, war die Unmöglichkeit, auf praktische Beispiele zuzugreifen, so dass das Internet lange eine überwiegend theoretische Anwendung blieb. Aber Portale wie YouTube haben das verändert: nun ist es möglich, jemandem dabei zuzuschauen, wie er oder sie theoretisches Wissen umsetzt und aus jeder erdenklichen Richtung. Das heißt, von einem einfachen Ölwechsel bis hin zur Demontage eines Motors, um den Zustand und den Verschleiß der Gleitlagerbuchsen, die die Kurbelwelle tragen, zu überprüfen.

Das Problem ist jedoch: Wir können zwar viele verschiedene Videos anschauen, aber die Herausforderung besteht darin, herauszufinden, welche davon gut sind und welche nicht. Und das erfordert – ironischerweise – ein Grundwissen in der Autoreparatur oder den Besuch einer Fachschule.

Was man auf YouTube nicht lernen kann

Es gibt auch Dinge, die man nicht aus einem Video lernen kann: die Erfahrung von jemandem, der mehr weiß als man selbst. Viele Dinge lernt man nicht in Kürze von wenigen Minuten.  Man muss beispielsweise fühlen, welche unterschiedlichen Arten von Vibrationen es gibt. Man muss selbst erfahren, was es bedeutet, Techniken anzuwenden, die stundenlange Diagnose- und Reparaturerfahrung beinhalten.

Erfahrung ist das A und O und dazu müssen wir auch selbst Fehler machen, um daraus zu lernen und nur besser zu werden.  Eine Autoreparatur jedenfalls erfordert ein sehr großes Maß an Geschicklichkeit, mehr als die meisten Menschen erwarten. Geschicklichkeit kann mit Hilfe eines Videos kaum erlernt werden; es braucht Erfahrung.

Auf Dauer hilft nur Erfahrung

Doch auch Geschicklichkeit allein hilft nicht weiter. Alle Fähigkeiten der Welt und die besten Werkzeuge sind ohne Wissen nutzlos. Wissen, wann repariert und wann ersetzt werden muss: auch das kann YouTube uns leider nicht beibringen.

Wenn das passende Werkzeug fehlt, kann es einfach angeschafft werden. Wenn man aber nicht weiß, wann am Auto herumgeschraubt werden sollte, bringt einem auch das Werkzeug nichts. Hier hilft nur das Wissen, welches über jahrelange Erfahrung entsteht. So weiß man dann, in welchen Fällen es besser ist, das Auto zu reparieren (Buchsen, Zylinderköpfe, Auspufflecks, Öllecks) und wann Dinge lieber ersetzt werden sollten (Bremsscheiben, gebrochene Achsen, Airbagteile, Sicherheitsgurte).

Hilft YouTube also gar nicht dabei, mein Auto zu reparieren?

Doch. Wenn man über etwas Geschicklichkeit verfügt und es sich um eine Sache handelt, die sich einfach beheben lässt, dann ist YouTube eine gute Möglichkeit, um Hilfe zu erhalten und sein Auto selbst zu reparieren.

Auf Dauer wird man mit Hilfe von YouTube-Videos jedoch kein Automechaniker – die Autowerkstatt muss also wohl oder übel doch hin und wieder aufgesucht werden, wenn es sich um schwerwiegendere Probleme handelt. Denn kein YouTube-Video kann jemanden ersetzen, der oder die über Fachwissen und jahrelange Erfahrung verfügt.

Zusammengefasst: Kann ich mit YouTube-Videos mein Auto reparieren?

  • Ja, wenn es sich um einfache Reparaturen handelt
  • YouTube-Videos können jedoch Fachwissen und Erfahrung nicht ersetzen
  • Auch Fähigkeiten wie Geschicklichkeit lassen sich nicht über Videos erlernen.