Tourismus 4.0: Wie digitale Gästekarten die Rhein-Lahn-Region attraktiver machen

Wer im Tal der Loreley Urlaub macht, soll künftig von einem Service profitieren, der in anderen Regionen bereits erfolgreich läuft: einer digitalen Gästekarte. Der Rhein-Lahn-Kreis arbeitet an der Einführung eines Systems, das Übernachtungsgästen kostenlosen oder vergünstigten Zugang zu Attraktionen, ÖPNV und regionalen Angeboten verschafft. Die Grundsatzbeschlüsse sind gefasst, die Umsetzungsphase hat begonnen. Ein wichtiger Baustein für die Bundesgartenschau 2029 – und ein Schritt in Richtung moderner Tourismusregion.
Die Idee: Gästekarten mit Umlageverfahren
Ein einfaches und bewährtes Prinzip: Gastgeber zahlen eine kleine Umlage pro Übernachtung in einem gemeinsamen Fonds. Freizeiteinrichtungen und Verkehrsbetriebe, die ihre Leistungen dann kostenlos für Gäste anbieten, werden aus diesem finanziert. Beim Check-in erhält der Gast eine Karte, mit der er während seines Aufenthalts zahlreiche Attraktionen ohne zusätzliche Kosten nutzen kann.
Die Pfalzcard ist ein tolles Beispiel: Seit 2018 ermöglicht sie den Zugang zu über 130 Freizeiteinrichtungen – von Burgen und Schlössern über Museen bis hin zu Weinproben und Schwimmbädern. Außerdem wird sie als Fahrschein im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Neckar anerkannt. In der Rhein-Lahn-Region ist ein ähnliches Modell geplant, das auch ein integriertes VRM-Ticket beinhalten soll. Das erhöht die Attraktivität der Region für Gäste und macht es einfacher, sich ohne Auto zu bewegen.
Weg von Papier, hin zur digitalen Lösung: Das Smartphone ist die Zukunft!
Ein wichtiger Fortschritt im Vergleich zu den alten Systemen: Die Gästekarte wird es auch in digitaler Form geben. Gäste haben ihre Berechtigung direkt auf dem Smartphone – als Web-App oder Wallet-Datei – statt zerknitterter Papierkarten im Portemonnaie. Die Pfalzcard ist ein gutes Beispiel dafür, wie es funktioniert: Eine digitale Version, die alle Vorteile vereint und darüber hinaus aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten, Verkehrsverbindungen und Navigationshilfe bietet, ist dort seit Sommer 2024 verfügbar.
Die Pluspunkte einer digitalen Gästekarte sind offensichtlich. Sie ist stets verfügbar, kann nicht verloren oder vergessen werden und ist kontaktlos nutzbar. Außerdem verbessert sie die Planung: Auf einen Blick können Gäste sehen, welche Attraktionen in ihrer Nähe sind, wann diese geöffnet sind und wie man sie erreicht. Eine persönliche Merkliste ist eine Hilfe bei der Planung von Ausflügen. All das trägt dazu bei, dass sie im Vergleich zu herkömmlichen Papierkarten deutlich komfortabler ist.
Die Angebote der Region
Vieles macht den Rhein-Lahn-Kreis zu einem attraktiven Ziel für Touristen: das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, den Limes, die Loreley sowie zahlreiche Burgen und Schlösser. Eine Gästekarte könnte viele dieser Attraktionen für Übernachtungsgäste künftig kostenfrei zugänglich machen. Es gibt auch lokale Angebote wie Stadtführungen, Museen oder Freizeiteinrichtungen.
Die Einbindung des öffentlichen Nahverkehrs ist besonders wichtig. Urlauber im Tal der Loreley nutzen oft Bus und Bahn, besonders wenn sie Wanderungen oder Radtouren planen. Ein integriertes VRM-Ticket würde die Mobilität verbessern und den Autoverkehr in der Region reduzieren. Es ist nicht nur eine gute Idee für den Tourismus, sondern auch für die Umwelt.
Datenschutz und moderne Zahlungstechnologien
Digitale Gästekarten bieten nicht nur praktischen Komfort, sondern auch einen modernen Umgang mit Daten. Während die Karte selbst personalisiert ist, um Missbrauch zu vermeiden, arbeiten viele Systeme bereits mit datenschutzfreundlichen Zahlungsschnittstellen. Der Trend geht zu kontaktlosen, sicheren Transaktionen – ähnlich wie Apple Pay oder Google Pay.
Auch andere Branchen haben hier vorgelegt: In der digitalen Unterhaltungsbranche beispielsweise haben Online Casinos innovative Systeme entwickelt, bei denen Nutzer Zahlungen tätigen können, ohne persönliche Daten preiszugeben. Solche Technologien basieren oft auf Kryptowährungen oder Prepaid-Systemen und könnten langfristig auch im Tourismus Anwendung finden.
Für die Rhein-Lahn-Region bedeutet die geplante Gästekarte vor allem eines: Mehr Service für Gäste, mehr Einnahmen für lokale Attraktionen und eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Die digitale Version macht das Angebot zukunftssicher.
Vorteile für Gastgeber und Attraktionen
Auch für Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen bringt die Gästekarte Vorteile. Sie können ihren Gästen einen echten Mehrwert bieten, ohne selbst zusätzliche Kosten zu tragen. Die Umlage pro Übernachtung ist überschaubar, der Nutzen für die Gäste jedoch erheblich. Das macht die Region als Ganzes attraktiver und verschafft lokalen Anbietern einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Regionen ohne solches System.
Freizeiteinrichtungen und Attraktionen profitieren von planbaren Einnahmen aus dem Umlagetopf. Statt auf Einzelbesucher zu warten, erhalten sie eine feste Vergütung für die Teilnahme am System. Das schafft finanzielle Sicherheit und ermöglicht bessere Planbarkeit. Zudem lockt die Gästekarte zusätzliche Besucher an, die ohne kostenlosen Zugang vielleicht nicht gekommen wären.







