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Was ist Inflation?

Geldscheine auf Straße

Der Begriff Inflation ist im vergangenen Jahr in fast jeder Nachrichtensendung gefallen. Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, den daraus resultierenden Sanktionen und Corona-Nachwehen stieg die Inflation auf ein Rekordhoch. Doch was genau ist die Inflation, wie berechnet sie sich und ist sie immer negativ für Verbraucherinnen und Verbraucher? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.

Inflation: Eine Begriffsdefinition

Inflation lässt sich am treffendsten mit „Geldentwertung“ oder „Teuerungsrate“ beschreiben. 100 Euro bei niedriger Inflation sind also mehr wert als 100 Euro bei hoher Inflation. Die Inflation gibt an, wie sich Preise verschiedener Güter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entwickelt haben. 2022 ist die Inflation stark gestiegen und pendelt sich aktuell zwischen 8 und 9 Prozent ein. Wenn nicht gleichzeitig die Löhne erhöht werden, können Menschen für das gleiche Geld weniger Ware kaufen. Das Gegenteil von Inflation ist Deflation. Prinzipiell ist eine geringe Inflation wünschenswert. Woran das liegt, erfahren Sie später.

Wie berechnet sich die Inflation?

Zur Berechnung der Inflation wird ein imaginärer Warenkorb herangezogen. In diesem befinden sich Produkte und deren reale Preise. Der imaginäre Warenkorb bleibt immer gleich, die Veränderung der Preise wird monatlich berechnet und mit dem gleichen Zeitraum aus dem Vorjahr verglichen. Die Berechnung gelingt über eine einfach Formel: Der vorherige Preis wird vom aktuellen Preis abgezogen. Das Ergebnis wird durch den vorherigen Preis dividiert und mit dem Faktor 100 multipliziert. Wenn eine Packung Butter zuerst 2,20 Euro gekostet hat, jetzt aber bei 2,42 Euro liegt, beträgt die Inflationsrate für Butter 10 Prozent. Produkte, die sich in dem imaginären Warenkorb befinden sowie deren Gewichtung werden alle 5 Jahre aktualisiert. Darunter fallen Lebensmittelprodukte aus den Kategorien

  • Brot- und Getreideerzeugnisse,
  • Fleisch und Fisch,
  • Molkereiprodukte und Eier,
  • Öle und Speisefette,
  • Obst und Gemüse,
  • Marmelade, Zucker und Süßwaren,
  • Alkohol und Tabak,
  • Getränke.

Weitere Kategorien betreffen das alltägliche Leben. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Kleidung, Schuhe und Kleidung betreffende Dienstleistungen
  • Miete, Wasser, Strom und Heizkosten
  • Möbel und Haushaltsgeräte
  • Geschirr und Alltagsgegenstände
  • Werkzeuge
  • Gesundheit
  • Verkehr
  • Kraftstoffe wie Benzin und Diesel

Weitere Faktoren der Berechnung der Inflation sind Dienstleistungen wie

  • Soziale Dienstleistungen,
  • Versicherungen,
  • Finanzdienstleistungen und weitere.

Aus diesen Kategorien werden Produkte gewählt. Wie zu sehen ist, ist der imaginäre Warenkorb sehr umfangreich. In einer wirtschaftlich angespannten Situation steigen all diese Preise und entsprechend auch die Inflation. Auch der rapide Anstieg einer Kategorie kann für eine zeitweise Erhöhung der Inflation sorgen.

Ist Inflation immer schlecht?

Inflation wird oft negativ gesehen. Tatsächlich ist es nicht von Vorteil, wenn die Inflation bei 10 Prozent liegt und wir alle uns weniger leisten können. Für besonders niedrige Einkommen kann eine hohe Inflation gravierende Probleme für den Wocheneinkauf oder Versorgung der Kinder bedeuten. Eine geringe Inflation ist dagegen gewünscht. Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt eine ideale Inflationsrate von etwa 2 Prozent an. Damit ist sichergestellt, dass die Wirtschaft wächst. Gleichzeitig müssen jedoch auch die Löhne steigen, damit alle etwas von diesem Wachstum mitbekommen. Eine Deflation ist zwingend zu vermeiden. Damit sinkt die Wirtschaftsleistung eines Landes, die Produkte werden weniger nachgefragt.

Dein persönlicher Inflationsrechner

Dein persönlicher Inflationsrechner, Bild: Kundenscreenshot