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WhatsApp auf Diensthandys: Für diese Zielgruppe jetzt tabu

Die Schweizer Armee setzt ab sofort nur mehr auf die Messenger-App Threema. Dieser Befehl ist via E-Mail Ende Dezember an alle Stabschefs und Kommandanten eingegangen. Das Ganze trifft auf die Diensthandys zu, privat gibt es diese Regelung nicht. Wer also zum Beispiel das sehr beliebte Apple iPhone 13 Pro erhältlich ab 1043,99 € sein Eigen nennt, der kann darauf ohne Weiteres WhatsApp installieren. Die Entscheidung darüber ist auf Sicherheitsgründen zurückzuführen, zum größten Teil auch absolut nachvollziehbar.

Daten werden sicher ausgetauscht

Bei der Armee spielt die Sicherheit die oberste Rolle. Zwar wollen so gut wie alle Messenger damit punkten, doch die Wahrheit sieht manchmal anders aus. Konkret ausgedrückt geht es um die Finanzierung, denn eine Anwendung muss sich am Ende des Tages auch rentieren. Manche Apps setzen auf In-App-Käufe, bei Kurznachrichten-Apps ist das allerdings noch eher die Ausnahme. Aus diesem Grund kommen andere Ideen zum Einsatz, unter anderem der Datenverkauf an die Werbebranche. Bei Threema ist dieses Szenario ausgeschlossen, die Gewinne werden nämlich durch die App-Verkäufe erzielt. Daraus resultiert auch die Tatsache, dass der Messenger etwas kostet. Präziser gesagt sind es vier Franken. Abgerechnet wird über die Truppenbuchhaltung.

Dem Cloud-Act-Gesetz fern

Ein weiterer Grund für diese Entscheidung ist das Cloud-Act-Gesetz. Threema unterliegt diesem nämlich nicht, US-Firmen schon. Das Gesetz besagt, dass US-Techfirmen gespeicherte Daten den USA-Behörden auch dann aushändigen müssen, wenn diese nicht in den USA gespeichert werden. Auf WhatsApp (gehört zu Meta) trifft das logischerweise zu, Threema hat ihren Hauptsitz in Pfäffikon.

Die dritte Begründung ist die anonyme Verwendung. Personenbezogene Daten gibt es also nicht. Auch ist die Erfüllung mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gewährleistet.

Keine Gruppen mehr

Wenn eine WhatsApp-Funktion bei der Armee großen Anklang gefunden hat, dann sind es die Gruppen. Sie sind praktisch, wenn eine Nachricht an viele Nutzer gleichzeitig gehen soll. So hat der Zugführer mit nur einer Nachricht allen mitteilen können, ob zum Beispiel für die nächste Übung das Sturmgewehr benötigt wird. Das geht mit der Umstellung nicht mehr, denn dienstliche Infos dürfen nicht mehr über private Kanäle verschickt werden.

Für Threema eine Freude

Für das Schweizer Unternehmen Threema ist diese Entscheidung der Armee eine große Freude. Es ist auch gleichzeitig ein Kompliment, denn eine Armee fällt ihre Entscheidungen wohlüberlegt. Natürlich spricht aber auch der Erfolg für sich, weltweit kann der Messenger nämlich zehn Millionen Nutzer vorweisen. Deutschland ist dabei mit etwa 80 Prozent der Hauptmarkt. Gegründet wurde Threema übrigens im Jahre 2014.

Andere könnten nachziehen

Vergleicht man die Messenger untereinander, dann entdeckt man wohl immer ein paar Unterschiede. Sie müssen auch nicht groß sein, bekanntlich kommt es ja immer auf die Details an. Aus Sicht der Schweizer Armee macht der Wechsel zu Threema beziehungsweise der Verbot von WhatsApp absolut Sinn, denn im Vergleich zu den anderen ist vor allem die Sicherheit der Kommunikation höher. Dazu kommen dann auch noch weniger auffällige Vorteile wie das Cloud-Act-Gesetz.

Der Schritt der Schweizer Armee könnte also durchaus Nachahmer finden. Zumindest wäre es keine Überraschung, denn in manchen Bereichen hat die Sicherheit oberste Priorität. Und auch wenn WhatsApp die weltweit beliebteste Kurznachrichten-App ist, dieser Status verhilft einem nicht immer zum