Bekannt aus

Home » Magazin » Tellerrand » Wie funktioniert eigentlich eine Klimaanlage?

Wie funktioniert eigentlich eine Klimaanlage?

Klimaanlage

Die Sonne brennt vom Himmel und man schwitzt bereits beim Nichtstun. Der Sommer ist für viele unerträglich, wobei die Temperaturen mittlerweile oftmals die 40-Grad-Marke überschreiten. Glücklicherweise muss man sich nicht mit den hohen Temperaturen abfinden, sondern eine Klimaanlage ist die perfekte Lösung. Sie sorgt im Handumdrehen dafür, dass es im Raum kalt wird und man sich einfach wohlfühlt. Überraschend ist es deshalb nicht, dass sich immer mehr Haushalte für eine Klimaanlage, ob fest verbaut oder mobil, entscheiden. Zwar bringt eine solche Anlage viele Vorteile mit, doch nur die wenigsten Menschen wissen tatsächlich, wie eine Klimaanlage funktioniert. Dabei haben Funktionsweise und Art der Klimaanlage einen entscheidenden Einfluss darauf, wie ein Klimagerät im Test abschneidet.

Die Funktion einer Klimaanlage

Auf den ersten Blick wirkt die Funktionsweise eines Klimageräts sehr kompliziert, doch eigentlich ist sie das nicht. Eine Klimaanlage setzt auf einen geschlossenen Kältekreislauf, vergleichbar mit einem Kühlschrank. Die Aufgabe der Klimaanlage ist also, die Wärme aus einem Raum aufzunehmen und sie anschließend nach draußen zu transportieren. Somit bleibt nur die kühlere Luft im Raum zurück. Natürlich beschreibt dies den Vorgang nur im weitesten Sinne, weshalb wir uns den Kühlprozess einmal genauer anschauen:

  • Schritt 1: Das Kältemittel befindet sich in der Klimaanlage. Anfangs hat dies noch einen gasförmigen Zustand. Sobald das Klimagerät eingeschaltet wird, beginnt die Komprimierung des Kältemittels. Dadurch steigt dessen Temperatur an.
  • Schritt 2: Sobald das Kältemittel die gewünschte Temperatur erreicht hat, wird es über den Verdichter in den Kondensator geleitet. Dank eines Ventilators wird Außenluft angesaugt, sodass das Kältemittel im Innerem abkühlt. Jetzt wechselt es seinen Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig.
  • Schritt 3: Das flüssige Kältemittel ist zwar kalt, doch es steht noch immer unter hohem Druck. Von daher wird es zurück in den Verdampfer geleitet.
  • Schritt 4: Nun saugt ein Ventilator die warme Raumluft an. Jene wird über den Verdampfer geführt und kühlt dank des Kältemittels ab. Anschließend wird die abgekühlte Luft zurück in den Raum geleitet.
  • Schritt 5: Durch diesen Vorgang verdampft das Kältemittel erneut und der Kreislauf beginnt von vorne, während die warme Luft nach außen geleitet wird.

Die gesamte Funktionsweise einer Klimaanlage ist also leicht erklärt, denn das Kältemittel wird durch angesaugte Außenluft abgekühlt. Danach wird die warme Raumluft angesaugt und über das kalte Kühlmittel geführt, sodass diese an Temperatur verliert. Danach wird die kalte Luft zurück in den Raum geblasen und die Wärme hinaus transportiert.

Die Wärmepumpe als Alternative

Wärmepumpen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden, wobei sie wie eine Klimaanlage funktionieren, nur in umgekehrter Richtung. Das bedeutet, eigentlich wird der Außenluft Wärmeenergie entzogen, die anschließend zum Wärmen des Heizwassers genutzt wird. Je nach Modell kann die Wärmepumpe aber ebenso als Klimaanlage eingesetzt werden. Anders als bei einem klassischen Klimagerät dienen bei einer Wärmepumpe Fußbodenheizungen oder Gebläsekonvektoren als Kühlelemente. Ansonsten entnimmt die Wärmepumpe die Hitze aus einem Raum und führt diese anschließend nach draußen. Etwas anders sieht es bei der so genannten passiven Kühlung aus. Bei der aktiven Kühlung kann man bestimmen, wie tief die Temperatur sein sollen. Das ist bei der passiven Kühlung nicht möglich, denn hier wird lediglich die Differenz zwischen der Temperatur des Erdreichs oder Grundwassers und des Raums ausgeglichen. Um das zu ermöglichen, wird dem zirkulierenden Heizwasser Wärme entzogen. Diese Wärme wird anschließend an die Umwelt abgegeben. Praktisch: Die passive Kühlung kommt ohne Kältemittel aus, weshalb jene deutlich umweltfreundlicher ist. Sehr niedrige Temperaturen können auf diese Weise aber nicht erreicht werden.

Welche Klimaanlagen gibt es?

Entscheidet man sich für den Kauf einer Klimaanlage, muss man sich mit den unterschiedlichen Arten beschäftigen. Zwar haben alle dieselbe Aufgabe, doch die Umsetzung kann variieren. Welches Klimagerät sinnvoll ist, entscheiden die Voraussetzungen vor Ort sowie das eigene Budget.

Mono- oder Singlesplit-Klimaanlagen

Die wohl bekannteste Form der Klimaanlage ist die Mono- oder Singlesplit-Klimaanlage. Es handelt sich um ein Gerät, welches über eine Außen- sowie Inneneinheit verfügt. Die Außeneinheit wird an der Außenseite des Gebäudes angebracht und sorgt für die Regulation der Raumtemperatur. Insofern leitet die Inneneinheit die kühle Luft in den Raum. Der große Vorteil einer Mono- oder Singlesplit-Klimaanlage ist deren hohe Effektivität, denn selbst an sehr heißen Tagen kann für eine angenehme Frische gesorgt werden. Nachteilig ist aber der Einbau, denn es muss ein Wanddurchbruch erfolgen. Gerade in Mietwohnungen ist das unmöglich.

Mobiles Klimagerät

Die mobile Klimaanlage ist eine hervorragende Anschaffung zur Nachrüstung, denn sie ist flexibel einsetzbar und kann sowohl in Wohnungen als auch unterwegs verwendet werden. Sie besteht aus einem Korpus, worin sich der Kühlkreislauf befindet, sowie einem Abluftschlauch, der aus dem Fenster gehangen werden muss. Allerdings muss erwähnt werden, dass bei einer solchen Klimaanlage kein Austausch zwischen Frisch- und Raumluft stattfindet. Stattdessen wird nur die warme Luft im Raum abgekühlt und wieder ausgegeben. Die Wärme wird wiederum über den Schlauch nach außen transportiert. Somit ist die mobile Klimaanlage weniger effektiv, doch dafür leicht zu installieren.

Multisplit-Klimaanlage

Die Multisplit-Klimaanlage ist mit einer Mono- oder Singlesplit-Klimaanlage vergleichbar, denn auch jene besteht aus einem Außen- und Innenteil. Der große Unterschied ist aber, dass nicht nur eine Inneneinheit vorliegt, sondern mehrere. Jene werden über das ganze Haus verteilt. Anschließend reguliert die Außeneinheit die Temperatur in allen Räumen. Insofern lohnt sich eine Multisplit-Klimaanlage hervorragend für große Häuser, wo mehrere Räume gleichzeitig heruntergekühlt werden sollen. Dafür ist die Installation des Klimageräts aber relativ umständlich, denn es muss eine Verbindung zwischen allen Inneneinheiten sowie der Außeneinheit bestehen. Empfehlenswert ist eine Multisplit-Klimaanlage also nur in Neubauten, wo man ihre Installation direkt miteinplanen kann.

Welche weiteren Unterschiede gibt es?

Die Funktionsweise hängt nicht nur von der Bauart der Klimaanlage, sondern auch von weiteren technischen Eigenschaften ab. Der wohl wichtigste Punkt beim Kauf ist die Kühlleistung, welche mit der Abkürzung „BTU“ gekennzeichnet ist. Die Kühlleistung ist dabei vom Raum abhängig, dessen Temperatur heruntergekühlt werden muss. Je größer der Raum ist, desto höher sollte die Kühlleistung ausfallen. Ebenfalls wichtig ist die Energieeffizienzklasse, welche mit der Kühlleistung zusammenhängt. Das bedeutet, je mehr die Klimaanlage arbeiten muss, desto höher ist der Energieverbrauch. Gerade Multisplit-Anlagen benötigen viel Strom, wobei die günstigsten Vertreter meist kleine, mobile Anlagen sind. Weitere Aspekte, die beim Kauf beachtet werden müssen, sind die Geräuschentwicklung, Größe oder auch das Design.

Fazit – Wie funktioniert eine Klimaanlage?

Die Funktion einer Klimaanlage ist im Grunde genommen sehr simpel, denn grundsätzlich ist es der Austausch von warmer Raumluft gegen kalte Außenluft. Natürlich ist die Funktionsweise abhängig vom gewählten Gerät, denn gerade mobile Klimaanlagen arbeiten ein wenig anders. Jene kühlen lediglich die aktuelle Raumluft herunter und geben sie anschließend wieder aus, statt kalte Frischluft von außen zuzuführen. In allen Fällen kann man einen Raum aber effektiv herunterkühlen und selbst an heißen Sommertagen zu Hause entspannt seine Zeit verbringen. Aber Achtung: Abhängig von der Kühlleistung steigt der Stromverbrauch an, sodass das Gerät im Betrieb mehr Geld kostet.