Handys verfehlen langsam ihren eigentlichen Sinn
Ich muss ehrlich zugeben, es ist furchtbar für mich, wenn ich mir die Berichte der Consumer Electronics Show (kurz CES) ansehe und bemerke, dass modifizierte Produkte vorgestellt werden, die den eigentlichen Sinn und Urpsung der Idee eines Produkts vollkommen in den Schatten stellen. Was soll ein Handy-Nutzer mit einem integrierten Projektor? Ganz ehrlich, das ist richtig schlecht. Anscheinend können die amerikanischen Unternehmen wie Logic Wirelss die Geräte zu Mörderpreisen verkaufen, um Gewinn zu erzielen. Auf Kundes aus dem Mittelstand können diese Unternehmen anscheinend sehr gut verzichten, deswegen werden auf einschlägigen Messen „Verbraucherelektroniken“ präsentiert, die kein Verbraucher wirklich nötig hat. Spezielle Beamer im Miniformat gibt es doch schon, die kann man sogar tadellos an sein Handy anschließen.
„Logic Bolt“ ist das weltweit erste Projektionshandy, welches nicht nur auf Grund des Beamers erfolgreich sein soll, sondern auch wegen den Herstellerangaben. Das Bolt bietet einen Touchscreen-Bildschirm, eine 3-Megapixel-Kamera, GPS-Empfänger und einen internen Speicher von 12 Gigabyte. Das wohl einzig wirklich gute am Handy ist der integrierte Speicher. Da es sich hierbei nicht um einen Flashspeicher handelt, der mal eben entnommen und in den Computer gesteckt werden soll, wird es für die Anwender eine Qual, das Handy über USB mit dem Computer zu verbinden. Spezielle Programme müssen installiert werden und ein wenig Know-How muss auch vorhanden sein. Knapp 450 Euro kostet das „gute“ Ding. Die Akkulaufzeit beträgt bei Verwendung des Projektors etwa 2 Stunden. Tja, dann kann man mitten im Film wohl den mitgelieferten Akku wechseln. Die Standby-Zeit des „Handys“ soll bei bis zu 250 Stunden liegen. Das kann ich mir aber irgendwie nicht ganz vorstellen. Viele Hersteller geben an, dass „super leistungsfähige“ Akkus verwendet werden, daher bis zu 500 Stunden im Standyby aushalten sollen, im Test schaffen diese Geräte dann doch nur 3 – 5 Tage.
Jetzt kommt wohl das Beste am gesamten Gerät. Bei einem Test auf dem CES-Messestand wurde von Heise bestätigt, dass der Lichtstrom nicht mehr als etwa 10 Lumen beträgt. Das Ansehen einer Projektion bei hellem Tageslicht ist unmöglich, wenn man das „Handy“ nicht gerade 15 Zentimeter vor die Leinwand halten möchte.
Das Gerät ist wirkt richtig klobig und soll nicht gerade leicht sein. Logic Wireless verriert das genaue Gewicht leider nicht. Anscheinend soll hier ein kleiner schlechter Faktor verschwiegen werden. Das Logic Bolt gibt es schon seit geraumer Zeit in Amerika, für etwa 600 US-Dollar ist es dort erhältlich. Wer eine Vertragsbindung eingehen möchte, der muss lediglich 100 US-Dollar blechen. Ob das Gerät wirklich nach Deutschland kommt, steht noch nicht ganz fest, allerdings besteht Interesse, das Handy auch in Europa anzubieten. Ich stelle mir wirklich gerade die Frage, wer so ein Gerät kauft. Man muss sich vorstellen, man ein kleines Buch aus Metall und Plastik in der Hosentasche, welches nur von sehr wenigen und bei nur sehr genauem Hingucken als ein Handy entlarvt wird. Der Beamer wirkt eher wie eine versteckte Kamera, als Besitzer dieses Produkts muss man sich auch manchmal rechtfertigen, das könnte ich mir gut vorstellen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich jede Wette eingehe, dass dieses Ding kein Erfolg in Deutschland wird. Theoretisch würde ich sogar so weit gehen, dass ich behaupte, dass das Bolt auch in Amerika nur kurzzeitig in aller Munde ist, weil es sich hierbei nicht um ein richtiges Handy handelt. Wer kann meine Meinung teilen?