Bekannt aus

Ägypten: Vodafone als Instrument der Propaganda

Vodafone schafft es einfach nicht, positive Schlagzeilen zu schreiben. Jetzt gibt es erneut scharfe Kritik von Amnesty International in Richtung Ägypten. Der Mobilfunkanbieter hat im Auftrag der ägyptischen Regierung seinen Kunden SMS geschickt. Der Inhalt der Kurznachrichten, soll nach Angaben der Betroffenen reine Propaganda beschreiben.

Vodafone ging bereits in die Offensive, als die Menschenrechtsorganisation Amnesty International das Kappen des Internets als menschenrechtsunwürdig betitelte. Auch in dem aktuellen Fall schießt Vodafone mit Paragraphen des ägyptischen Rechts zurück. Das Unternehmen "sei verpflichtet, den staatlichen Anweisungen Folge zu leisten", hieß es in einer öffentlichen Stellungnahme. Sprich, um rechtlichen Konsequenzen zu entgehen, entschied man sich diesbezüglich für die Regierung und bombardierte die Demonstranten mit lästigem Propaganda-Material. Erneut zum Unmut von Amnesty International.

Propaganda pur

Was in den besagten SMS steht, ist auf dem Fotoportal "Flickr" festgehalten. Betroffene haben dort besagte Bilder ihrer Telefone hochgeladen. In einer SMS steht beispielsweise: "Jugend von Ägypten. Glaubt nicht alles, was man euch erzählt, glaubt eher dem Klang der Vernunft. Ägypten muss vor all diesen Lügen bewahrt werden." Aber Vodafone ist nicht alleine. Auch die anderen großen Provider haben sich gefügt. So sind nach Angaben von Vodafone die Konkurrenten Etisalat und Mobinil ebenfalls dazu verdonnert worden, Zwangs-SMS zu versenden.

Protest, aber noch keine Antwort

Ob die Ausreden und Stellungnahmen der Menschenrechtsorganisation Amnesty reichen, ist fraglich. Vodafone beteuert immer wieder, nichts machen zu können. Sogar eine Beschwerde habe man geschrieben. Nach aktuellen Berichten zu folge, wartet Vodafone nun auf eine Antwort der ägyptischen Regierung. Wohlwissend, dass der internationale Druck und die schlechte Berichterstattung nicht abnehmen werden.