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Apple zieht die Daumenschrauben weiter an

Apple drückt weiter auf die Tube der Unfreundlichkeit. Anders kann man die neuen Bestimmungen für Entwickler nicht deuten. Das Unternehmen fordert Unternehmen auf, zusätzlich die Bezahl-Option im iTunes-Store zu platzieren. Bei Nichteinhaltung müssen gesonderte Regelungen befolgt werden – oder es droht die Verbannung aus dem Apple-Reich.

Nicht wenige Medienunternehmen kritisieren bereits das Vorgehen Apples. Zu sehr spielen die neuen Forderungen in die Hände von Apple. Als Beispiel wird immer der eigentliche Verkauf genannt. So wird ein Unternehmen, welches für Apple-Geräte digitale Medien verkauft, dazu gezwungen, die Kaufoption via App, auch in iTunes zu verlagern. Das Unternehmen mit dem angebissenen Apfel bekommt dafür eine fürstliche Entlohnung von 30 Prozent.

HTML5 eine Alternative?

Natürlich hat das Unternehmen auch die Wahl. Es kann die Inhalte, den Content, auch auf der eigenen Vertriebsseite vertreiben und so auf das iPhone und iPad bringen. Doch in diesem Fall droht Apple damit, dass die eigentliche App dann nicht mehr auf die Homepage des Unternehmens verlinken darf. Zudem dürfe der Preis aus der App und den Inhalten bei iTunes nicht abweichend oder niedriger sein.

Heise vermeldet heute, dass einige großen Anbieter einen Rückzieher machen könnten. Denn Spotify und andere Streaming-Dienste haben ihr Angebot sehr günstig berechnet. Sollten sie sich dem Angebot nicht beugen, drohen womöglich erste Protestwellen. Eine Lösung wäre das "Zurück ins Web". schreibt Heise. Via HTML5 könnten die Inhalte auf die Geräte gebracht werden. Lösungen gäbe es bereits.

Juristische Prüfung in Arbeit?

Ob Apples Plan scheitert, die Konkurrenz zu verdrängen und die Leserschaft zu den eigenen Diensten zu locken, bleibt bisher unbeantwortet. Die Reaktionen der großen Unternehmen sind ausschlaggebend, ob iBooks und iTunes weiter auf Erfolgskurs bleiben oder einen Einbruch erleiden. Schon jetzt prophezeien einige Juristen, dass Apples neue Politik auf eine kartellrechtliche Prüfung zusteuere, beginnend mit einer aktuellen Analyse, ob Apple genug Marktmacht besitzt, den Wettbewerb zu ersticken. Bis 30. Juni haben die Unternehmen Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Dann will Apple wissen, ob die Unternehmen mitziehen, oder vom iPad und iPhone verbannt werden – wenn weiterhin auf Apps gesetzt wird.