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Die Uhren von James Bond – Von Rolex bis Omega

So es die Umstände zulassen, soll nach diversen Verschiebungen im Herbst diesen Jahres endlich mit “Keine Zeit zu sterben“ der 25. Bond-Film (zumindest nach kanonischer Lesart) in die Kinos kommen. Bei einem Titel, der so viele Eile impliziert, entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass der Film im Grunde genommen seit anderthalb Jahren Covid bedingt auf der kommerziellen Warmhalteplatte sitzt – und selbst davor schon verschoben worden war.

Für jemanden, der zum Sterben keine Zeit hat, lässt sich der Film aber bei allem anderen dafür mächtig Zeit. Möglicherweise mit einem gemütlichen Blick auf eine echte Nobeluhr. Denn Uhren und James Bond sind eine so selbstverständliche Allianz wie dessen Vorliebe für hochgerüstete Autos. Nicht selten hielten auch die Uhren die eine oder andere Überraschung bereit, die einem Mann mit Lizenz zum Töten würdig sind. Doch darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Stattdessen vertreiben wir uns die Zeit damit, mal zu schauen, wie sich der Uhren-Geschmack von 007 so im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Wer sich übrigens für Look und Preise der Bond Uhren interessiert, dem sei ein verstohlener Seitenblick auf Chrono24 empfohlen. Beim weltführenden Händler von Luxusuhren wurde eine entsprechende Rubrik angelegt.

Breitling Navitimer aus „Thunderball“

Rolex – Dank Sean Connery

Der erste Schauspieler, der in die Rolle des James Bond schlüpfte und sie nach Auffassung fast aller am meisten prägte, war natürlich Sean Connery. Gleich in seinen ersten drei Filmen (James Bond jagt Dr. No, Liebesgrüße aus Moskau und Goldfinger) trug James Bond jeweils eine Rolex Submariner Ref. 6538 – der Legende nach eine Uhr, die tatsächlich aus Connerys Sammlung stammte. Im vierten Bond Film zierten erstmals zwei Uhren das Handgelenk von James Bond. Zum einen abermals die Rolex Submariner Ref. 6538 (was diese zur einzigen Uhr macht, die in vier Filmen hintereinander getragen wurde). Hinzu kam noch eine Breitling Navitimer Ref. 806 – die erste Uhr, die von Bonds Waffenmeister Q mit einem Gadget (einem Geigerzähler) versehen wurde.

Chronologisch folgte die unter Fans umstrittene und nicht zum Kanon zählende Komödie „Casino Royale“, welch den ersten Ian Flemming Roman (der die Bond Serie überhaupt ins Leben rief) parodierte. Dementsprechend findet dieser Film auch im Bond Kanon keine Beachtung. Doch wenigstens war er Uhren-technisch mit der Rolex GMT Master ein würdiger Vertreter. Im wieder seriösen und abermals von Sean Connery beehrten „Man Lebt nur zweimal“ kam die Gruen Precision 510 zum Zuge. So auch beim nächsten Auftritt von Connery in „Diamantenfieber“. Zwischen diesen beiden Filmen kam noch der glücklose Versuch von George Lazenby, Bond zu beerben. Allerdings setzte Lazenby neue Standards in Sachen Uhren. Denn er trug in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ gleich drei: Die Rolex Chronograph Ref. 6238, die Rolex Submariner Ref. 5513 sowie abermals die Rolex Submariner Ref. 6358 – was Letzterer bereits den fünften Auftritt als Bond Uhr bescherte (Rekord!).

Rolex Submariner aus „Live and Let Die“

Roger Moore setzte auf Digitaluhren

Danach sollte mit Roger Moore ein allgemein als würdig erachteter Bond Nachfolger auf den Plan treten. Dieser ging Uhren-technisch neue Wege. So trug er in „Leben und Sterben lassen“ neben der Rolex Submariner Ref. 5513 auch eine Pulsar LED Digitaluhr. Auch im nachfolgenden Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ trug Moore die  Rolex Submariner Ref. 5513. Doch ab „Der Spion, der mich liebte“ sollte das James Bond Franchise (ganz zeitgenössisch) in den Griff der Digitaluhren gelangen. Das ließ sich vor allem Hersteller Seiko nicht nehmen, der fortan in jedem weiteren Moore-Bond am Handgelenk des Darstellers zu sehen war … auch wenn sich hier und da doch nochmal eine Rolex in manchen Szenen dazwischen schlich.

1983 kehrte Sean Connery zwischenzeitig noch einmal zurück („Sag niemals nie“), hatte aber scheinbar seine Uhr vergessen. Das umstrittene „Feuerball“ Remake ging somit nicht nur als letzter, recht farbloser Connery-Bond in die Geschichte ein. Es war auch der einzige Bond-Film ohne Uhr. Nach Roger Moore trat Timothy Dalton auf den Plan, der eine TAG Heuer Professional Night-Dive Reference 980.031 mitbrachte, ehe er in seinem nächsten Film wieder eine Rolex Submariner Ref. 16610 trug. Doch seit Pierce Brosnan das Ruder erstmals in die Hand nahm und bis heute ist das Bond-Franchise fest im Griff von Sponsor Omega. Seit 1995 hat Bond keine andere Uhr mehr getragen als eine Omega! Jedoch hat davon noch kein Modell den Rekord der ersten Bond Uhr – der Rolex Submariner Ref. 6538 – knacken können.