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Farbschema der Unternehmenswebsite: Wie die Farbgebung die Kaufkraft beeinflusst

Obwohl sie oft nur unbewusst wahrgenommen werden, sind Farben unser ständiger Begleiter im Alltag. Sie bestimmen unsere Kleidungswahl, die Inneneinrichtung der Wohung und unsere Gemütsverfassung. Sie sind partiell dafür verantwortlich, von welchen Produkten wir uns angezogen fühlen und welche Marken uns gefallen. Gleiches gilt natürlich auch für die digitale Welt: Unser Such- und Kaufverhalten ist zu einem großen Teil farbgeleitet. Das Farbschema einer Website bestimmt, ob wir uns wohlfühlen oder lieber zu einem anderen Angebot wechseln wollen. In der komplexen Welt des Marketings spielt die Farbgebung daher eine wesentliche Rolle und kann als optimale Werbung für Unternehmen fungieren. Sie kann sowohl die Reichweite der Kundschaft als auch die Kaufkraft beeinflussen.

Kraft der Farben: Direkter Einfluss auf unsere Sinneswahrnehmung

Doch warum haben Farben überhaupt so einen großen Einfluss auf unsere Gefühlswahrnehmung? Laut Geolino besteht sichtbares Licht aus Lichtwellen, die unterschiedlich lang sind. Eine Wellenlänge entspricht einer bestimmten Farbe. Beim Zusammentreffen von Auge und Licht werden lichtempfindliche Zellen, sogenannte Zapfen, stimuliert, die das eintreffende Licht einer bestimmten Spektralfarbe zuordnen. Die unterschiedlichen Lichtwellen haben so also direkten Einfluss auf unsere Sinneswahrnehmung. Dieser wissenschaftliche Vorgang wird durch den Prozess der automatischen Farbdeutung erweitert. Das bedeutet, dass Farben gewisse Bedeutungen zugeordnet werden. Rot steht zum Beispiel für Feuer, Gefahr, Angst oder Risiko. Blau für das Meer, den Himmel, Vetrauen und Ruhe. Unternehmen können sich der Farblehre annehmen und in praktische Marketing-Konzepte konvertieren.

Produkt- und Zielgruppenbestimmung als Grundlage

Um das Wissen nun in der Praxis anzuwenden, sprich die Unternehmenswebsite so zu gestalten, dass sie für die gewünschte Zielgruppe farblich ansprechend ist, müssen vorerst Produkt und Zielgruppe bestimmt werden. Dabei sollten Fragen zur Produktwirkung aufgeworfen werfen: Was sagt das Produkt aus? Welche Gefühle soll es hervorrufen? Wie soll es wahrgenommen werden? Es besteht zum Beispiel ein großer Unterschied in der Vermarktung eines Wollwaschmittels und eines Sportwagens. Während ersteres ein Gefühl von Reinheit und Komfort hervorrufen soll, werden mit dem Sportwagen Schlagwörter wie Risikobereitschaft und Sportlichkeit verbunden. Damit einhergehend ist die Bestimmung der Zielgruppe unumgänglich. Wer ist an dem Produkt interessiert? Und in welchen Lebenslagen? Faktoren wie Alter, Geschlecht und Hobbies spielen dabei eine Rolle.

Farbgebung repräsentiert Unternehmen

Wenn diese Fragen eingängig geklärt wurden, kann man sich zur Farbgebung der Website Gedanken machen. Kreativagenturen helfen dabei, der Marke ein Gesicht zu geben und ihr zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Einige konkrete Beispiele sollen die Werbewirkung bestimmter Marken anhand von Farben verdeutlichen.

Nehmen wir zum Beispiel den Pflanzenversandhändler Bakker. Die Website ist vorrangig in Grüntönen gehalten. Sowohl das Firmenlogo als auch der Slogan sind grün. Im Kontrast dazu steht weiß. Auf diese Weise wird nicht von der Struktur der Website abgelenkt. Im Gegenteil: Das Weiß sorgt für Ruhe und Übersichtlichkeit. Wie bei Dr Web beschrieben, wirkt grün beruhigend, natürlich und frisch und wird gern zur Vermarktung ökologischer Produkte verwendet. Das ergibt Sinn, da das Produkt selbst – Pflanzen – grün sind und so für Harmonie im Design gesorgt werden kann. Eine Komplementärfarbe wie Rot oder Pink würde unnatürlich und störend wirken und könnte potenzielle Kunden negativ beeinflussen.

Besonders mit zu grellen oder zu dunklen Farben sollte man vorsichtig sein, da Unternehmen so leicht ins Extreme abrutschen, ohne extrem erscheinen zu wollen. Wird das Farbschema allerdings mit Bedacht ausgewählt, können mit Neongelb oder Schwarz positive Akzent gesetzt werden. Interessant ist zum Beispiel der Glücksspielanbieter Betway, auf dessen Website Schwarz dominiert. Der schwarze Hintergrund wird durch graue Textfelder unterbrochen und durch weiße Schrift aufgelockert. Laut Gesundheit.de kann Schwarz einen feierlichen Charakter besitzen und Seriosität und Respekt vermitteln. Die Farbgebung spiegelt hier also die Prinzipien des Online-Casinos wider. Betway setzt sich für verantwortungsvolles Spielen ein und hat konkrete Maßnahmen zum Spielerschutz auf der Website implementiert. Durch die blauen Akzente soll zusätzliches Vertrauen vermittelt werden.

Blau ist die Farbe der Zuverlässigkeit und der Ruhe. Aus diesem Grund wird sie gern von Versicherungen wie der Allianz verwendet. Auch in der Kosmetik- und Gesundheitsbranche findet die Idee des Vertrauens Anklang. Der Kunde soll sich bestätigt fühlen, das richtige Produkt erworben zu haben, und so der Marke treu bleiben. Bekanntester Vertreter ist wohl die Kosmetikmarke Nivea.

Gut durchdachtes Farbschema wichtig

Die richtige Kombination von Farben darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden. Wenn eine Website nur aus Rot- und Pinktönen besteht, kann dies zu überladen wirken und den Kunden überfordern. Komplementärfarben sollten in Verbindung eher sparsam verwendet werden. Generell gibt es in Bezug auf das Farbschema jedoch keine allgemeingültige Regel. Soll ein Produkt provokativ wirken und vorrangig risikofreudige Menschen ansprechen, können stark kontrastierende Farben durchaus Sinn ergeben. Deswegen ist die Produkt- und Zielgruppenforschung eben auch so wichtig.

Feststeht, dass sich der Kunde auf einer Website wohlfühlen und sich mit dem Farbdesign identifizieren können muss. Wenn potenzielle Kunden mehr Zeit auf der Website verbringen, macht es einen Kauf auch wahrscheinlicher und steigert folglich die Kaufkraft des Unternehmens. Neben dem richtigen Design ist natürlich eine ausführliche und innovative Produktpräsentation auf der Website unumgänglich.