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iOS vs. Android: Wo gibts die meisten Apps?

Etwa seit 2008/2009 kennt die Smartphone-Gemeinde vor allem ein Lieblingsthema: iOS oder Android? iPhone oder etwas anderes? Wer hat die meisten Apps? Wer hat die beste Hardware? Wo gibt es das meiste Smartphone für das Geld? Und ist das alles überhaupt wichtig? Fakt ist eines: Android hat mehr Apps. Aber.

Die Masse ist nicht alles … oder?

Zahlen lügen nicht und die sagen: Schaut man stumpf nach der Anzahl der verfügbaren Apps, dann gewinnt Android – und das meilenweit. Während sich im Play Store über 3 Millionen Apps tummeln, finden sich bei Apple im App Store „nur“ 2,2 Millionen Stück. In der Statistik enthalten ist auch der Amazon App Store mit 600.000 Apps, aber die kann man eigentlich gar nicht zählen, da es sich dabei um Android-Apps handelt und die meisten davon gibt es auch im Play Store.

Bis zu dem Moment, an dem Microsoft das Windows Phone offiziell begraben hat, gab es noch so etwas wie einen dritten Player, allerdings kam Microsoft erst mit Windows Phone 7 dazu und das war relativ spät – der Markt war im Grunde genommen schon aufgeteilt. Das hat man auch den Apps angemerkt. Es gab deutlich weniger und die, die es gab, waren nur selten auf Augenhöhe mit den iOS- und Android-Versionen.

Warum gibt es bei iOS weniger Apps?

Man kann zahlreiche Gründe aufzählen, warum rein nach Stückzahl mehr Apps für Android existieren als für iOS. Das beginnt schon damit, dass Google wesentlich liberaler ist, was die Regeln für den Play Store angeht. Apple kontrolliert alle Apps und sämtliche Updates vorab und checkt sie gegen vergleichsweise strenge Regeln, die App Store Guildelines. Google hat ebenfalls Regeln, kontrolliert aber in der Regel erst bei Beschwerden und dann hinterher. Das bedeutet, dass Entwickler ihre App zunächst auf gut Glück hochladen können und das zählt natürlich die Anzahl hoch.

Apple hingegen lässt längst nicht alles in den App Store. Das Unternehmen entscheidet selbst, was eine App können darf und zum Teil auch wie sie sich zu bedienen hat. Immerhin soll der Nutzer nach Möglichkeit immer dieselben Konzepte vorfinden und sich ohne viel Eingewöhnung zuhause fühlen. Das limitiert andererseits natürlich auch die Entwickler in den Funktionen, die sie anbieten können.

Nicht vergessen darf man auch, dass Android vermeintlich attraktiver ist. Denn das iPhone ist zwar nach Gerätetyp das erfolgreichste Smartphone weltweit, aber das liegt daran, dass Apple nicht allzu viele Modelle gleichzeitig pflegt. Nach Plattform gewinnt Android und das mit großem Abstand. Ein Entwickler kann sich also denken, dass er mit einer Android-Version seiner App wesentlich mehr Nutzer erreicht, als das bei iOS der Fall ist.

Das zieht sich wie ein roter Faden durch so gut wie alle App-Kategorien. Tools, Nachschlagewerke, Spiele, Video-Apps – im Play Store gibt es von allem mehr, aber die Quantität sagt nicht gezwungenermaßen über die Qualität der Apps aus. Das Gefälle ist dennoch vorhanden – und gerade Entwickler von sensiblen Apps wie jene von Online-Kasinos  können ein Lied davon singen, was der Unterschied zwischen den einzelnen Prüfkommissionen ist. Und das sieht man natürlich auch an der Menge der Apps.

iOS: Entwickler machen mehr Umsatz

Interessanter Fakt am Rande: Obwohl iOS deutlich weniger verbreitet ist und obwohl Google liberaler bei der Zulassung von Apps ist, ist es Apple Store, der das Geld holt. Man könnte dabei fast den Eindruck gewinnen, bei iPhone-Besitzern sitzt die Kreditkarte lockerer. Aber das wäre andererseits zu kurz gedacht.

Tatsächlich ist es eher so, dass Entwickler einen gewissen sanften Druck auf die Nutzer ausüben. Bei Android ist die Konkurrenz so groß, dass es um die bloße Verbreitung von Apps geht. Bei iOS hingegen, wo nach Qualität seitens Apple vorab sortiert wird, sind viele Apps traditionell kostenpflichtig gewesen und das ist noch heute so. Natürlich dürfte auch mit hineinspielen, dass iPhone-Besitzer potenziell eher mal Geld beim Entwickler dalassen würden, doch seien wir ehrlich: Ist das bei Preisen um einen Euro überhaupt der Rede wert?

Da wäre es doch viel interessanter zu beobachten, dass unter den umsatzstärksten Apps – und zwar sowohl bei Android als auch bei iOS – fast nur Spiele vertreten sind. Das wird vor allem dann zu einem Punkt, wenn man bedenkt, dass so ziemlich alle modernen mobile Games mittlerweile kostenlos im App Store oder Google Play Store zu haben sind. Wie kann das sein?

Anfüttern – aber nicht zu sehr

Das Erfolgsrezept heißt „Free-to-play“ – und lässt sich auch auf andere Apps anwenden. Die Idee ist, dass das Spiel selbst kostenlos ist und möglichst auch ohne Einschränkungen gespielt werden kann. Nur wer schneller vorwärts kommen möchte oder sich überlegene Items besorgen möchte, wird zur Kasse gebeten – und davon wird reichlich Gebrauch gemacht (übrigens auf beiden Plattformen).

Free to play hat sich mittlerweile etabliert und genießt eine gewisse Beliebtheit unter den Nutzern, da es sich um eine recht faire Methode handelt, die für beide Seiten Vorteile bietet. Der Nutzer kann sich das Spiel in Ruhe anschauen und der Entwickler hat nicht mit Rückzahlungen zu tun, bekommt dafür alleine deshalb, weil das Spiel gratis ist, aber in kurzer Zeit eine weite Verbreitung. Das Kunststück liegt nun darin, das Spiel so zu balancieren, dass Fortschritt auch ohne Investitionen von Geld möglich ist, aber gleichzeitig relativ unattraktiv gemacht wird, sodass wenigstens die ungeduldigen Nutzer dann doch die speziellen Items kaufen.

Das Konzept lässt sich auch auf andere Apps übertragen. Tools können beispielsweise eine Testversion von sich anbieten, die nach einem gewissen Zeitraum bestimmte Funktionen nicht mehr anbietet (es sei denn, man bezahlt die Vollversion). Oder man nimmt Apps, die in der kostenlosen Version als Reader fungieren, in der bezahlten aber auch Daten manipulieren können. Das ist etwa bei Office-Programmen oder bei Passwort-Managern häufig zu sehen.

Eher unbeliebt: Software as a Service und Pay to win

Was in der Szene jedoch weniger gut aufgenommen wird, ist der versteckte Zwang zur Zahlung. In Spielen heißt das oftmals „Pay to Win“, d.h. um vorwärts zu kommen, muss man Geld in die Hand nehmen, da andernfalls das Spiel nicht weitergeht. Aber auch bei anderen Apps gibt es das – häufig anzutreffen ist Software-as-a-Service. Die Anbieter locken dann mit einer Cloud-Lösung, wollen im Grunde genommen aber nur ihre Einnahmen sichern. Das Problem ist: Wenn umfangreiche Programme wie ein Office-Paket (siehe Office 365) einen Zehner im Monat kostet, dann fällt es schwer zu verstehen, was an einem Text-Editor 5 Euro monatlich wert sein soll.