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Was sind Windows Server Zugriffslizenzen und woher bekommt man sie?

Für netzwerkbasierte Einsätze mit Microsoft-Softwareprodukten auf Clients und Servern sind Microsoft-Lizenzen nicht nur für sämtliche Clients und Server erforderlich. Auch Zugriffe der Windows-Clients zu den Microsoft-Servern müssen lizenziert werden.

Microsoft bietet verschiede Lizenzmodelle und Lizenzarten an. Einem Kundenunternehmen stehen zahlreiche Optionen zur Verfügung, damit ein passendes und preiswertes Lizenzmodell ausgewählt werden kann. Die Lizenzkosten hängen von den folgenden Faktoren ab:

  • Anzahl der Windows-Client-Geräte oder Anzahl der Benutzer (Computer- oder Benutzerlizenzen);
  • Anzahl der MS-Server und deren Ausstattung (Anzahl der Prozessoren/Prozessorkerne in den Server-CPUs);
  • die Art der Netzwerkverbindungen, Zugriffsszenarios und Transaktionen zwischen den Windows-Clients und den MS-Servern (Zugriffslizenzen = Client Access Licenses, CAL).

Der Begriff „Lizenz“ bezieht sich nicht nur auf das Recht, die Microsoft-Softwareprodukte lokal auf einem Client oder einem Server zu nutzen. Auch bezieht er sich auf das Recht, auf die Daten, die Software und die Serverdienste durch das Netzwerk zuzugreifen und zu verwenden. Je nach Lizenzmodell werden die Microsoft-Lizenzen pro Benutzer / Workstation / Server / Serverprozessor oder Serverprozessorkern berechnet.

Auswahl eines Lizenzmodells

Es ist wichtig, nicht nur ein passendes Lizenzmodell auszuwählen. Auch sollte sichergestellt werden, dass die Nutzungsrechte in allen möglichen Einsatzszenarios und in allen Unternehmensbereichen vollständig durch die Microsoft-Lizenzen abgedeckt sind. Dafür sind Original-Lizenzen miteinander kombinierbar, sodass der Kunde ein passendes Lizenzmodell flexibel, skalierbar und zukunftsorientiert gestalten kann.

Lizenzierung für Server

Bei Microsoft-Serverprodukten kommen zwei Lizenzarten zum Einsatz:

  • Server-Lizenzierung (eine Serverlizenz gilt für die Installation auf einem Server eines bestimmten Typs)
  • Client-Lizenzierung (Clientlizenzen für Endgeräte oder Benutzer, die auf die Serverdienste zugreifen)

Für verteilte Client-Server-Anwendungen reicht es nicht aus, nur Client- oder nur Server-Lizenzen zu beschaffen. Damit die Clients den jeweiligen Server zugreifen können, müssen die beiden Lizenzarten miteinander kombiniert werden. Für Server-Lizenzierung kann eine Prozessorlizenzierung erforderlich sein. Die Prozessorlizenzen hängen von der Anzahl der Server-Prozessoren/-Prozessorkerne ab.

Lizenzmodelle für Organisationen und Unternehmen

Für Organisationen und Unternehmen mit eigener Netzwerkinfrastruktur sind Volumenlizenzprogramme vorgesehen, die erhebliche Rabatte ermöglichen. Dabei werden die Größe des Unternehmens, die Art der Datenverbindungen und weitere Merkmale der Anwendungen von Microsoft-Produkten berücksichtigt.

Zugriffslizenzen (CAL)

Für serverbasierte Microsoft-Datenbanken und -Anwendungen können Kunden eine der folgenden zwei Varianten von Clientzugriffslizenzen (CAL-Lizenzen) auswählen:

  • Geräte-CAL
  • Nutzer-CAL

Die beiden CAL-Lizenztypen sind miteinander kombinierbar, sodass nicht nur die Geräte-CALs oder nur die Nutzer-CALs in einem Unternehmen zum Einsatz kommen müssen. Eine CAL-Lizenz gibt dem Benutzer das Recht, auf die Serverdienste zuzugreifen. Es ist wichtig zu beachten, dass keine Client-Lizenzen in einer Windows-Server-Lizenz enthalten sind. Für Windows-Clients und für Clientzugriffe zu Windows-Servern müssen Client- und Zugriffslizenzen separat erworben werden. Bei Zugriffslizenzierung ist es wichtig, ein passendendes Modell zu wählen, um die Lizenzkosten zu senken und das Lizenzmanagement zu vereinfachen.

Geräte-CAL (Windows Server – Device CAL)

Eine Geräte-CAL-Lizenz gilt nur für ein physikalisches Client-Gerät und ermöglicht Nutzung dieses Geräts durch beliebig viele Nutzer. Alle Nutzer des Geräts dürfen auf die Serversoftware/-Daten/-Services zugreifen.

Dieser Lizenztyp ist optimal, wenn mehrere Nutzer mit einem Client-Gerät aufeinanderfolgend arbeiten, beispielsweise bei Schichtarbeit an einem Arbeitsplatz-PC. In diesem Fall ist das Gerät nicht einem bestimmten User zugewiesen, sondern kann von verschiedenen autorisierten Usern benutzt werden.

Zusätzliche Geräte-CALs müssen erworben werden, um die Anzahl der zum Server zugreifenden Endgeräte zu erhöhen. Der Lizenztyp Geräte-CAL ist am rentabelsten für Desksharing-Arbeitsplätze, wenn mehrere Mitarbeiter (z. B. im Schichtdienst) an ein- und demselben PC arbeiten. Geräte-CALs passen am besten für PCs ohne dedizierte dauerhafte Zuordnung eines PC zu einem konkreten Mitarbeiter.

Nutzer-CAL (Windows Server – User CAL)

Eine Nutzer-CAL-Lizenz ist immer auf eine konkrete Person bezogen. Die Lizenz räumt der Person das Rech ein, beliebig viele Client-Geräte zu verwenden. Der Nutzer kann von verschiedenen Endgeräten aus (PC, Laptop, Tablet, Smartphone) auf die Serversoftware/-daten/-dienste zugreifen.

Dieser Lizenztyp ist geeignet, wenn ein Nutzer mit mehr als einem Endgerät auf den Windows-Server zugreift. Zum Beispiel kann ein Mitarbeiter neben seinem Arbeitsplatz-PC im Office noch einen Laptop oder ein Tablet unterwegs nutzen, um auf denselben Windows-Server zuzugreifen.

Zusätzliche Nutzer-CALs müssen erworben werden, wenn neue Benutzer hinzukommen, die eine Verbindung zum Server brauchen. Der Lizenztyp Nutzer-CAL ist der rentabelste für Unternehmen/Organisationen, in denen viele mobile Mitarbeiter von beliebigen Endgeräten aus auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen, oder für Mitarbeiter, die unterschiedliche Endgeräte (PCs, Laptops, Tablets usw.) für Serverzugriffe verwenden.

Das Erwerben von Nutzer-CALs ist sinnvoll, wenn es im Voraus nicht bekannt ist, von welchen Geräten aus die Zugriffe erfolgen. Nutzer-CALs sind auch dann von Vorteil, wenn die Anzahl der Endgeräte größer ist als die Anzahl der Nutzer.

Versionsspezifische Zugriffslizenzen

Für unterschiedliche Versionen von Microsoft-/Windows-Servern gibt es unterschiedliche CAL-Zugriffslizenzen. Die CAL-Zugriffslizenzen sind immer Server-spezifisch und werden für bestimmte Server-Typen erteilt.

Die CALs sind generell abwärtskompatibel. So erlaubt eine Windows-Server-2012-CAL (CAL-Zugriffsberechtigung auf Windows-Server-2012) auch Zugriffe auf eine Vorgängerversion desselben Windows-Server-Typs wie beispielsweise Windows-Server-2008-R2. Jedoch berechtigt eine Windows-Server-2008-R2-CAL keinen Zugriff auf Windows-Server-2012. Im letzteren Fall ist ein Upgrade der CAL-Lizenz erforderlich – von Server-2008-R2-CAL auf Server-2012-CAL.

Upgrade für CAL-Lizenzen

Die CAL-Lizenzen (Geräte-CALs, Nutzer-CALs) sind nicht automatisch für künftige Server-Releases ein- und desselben Typs geeignet. Der Typ und die Version des Servers müssen bei Bestellung der CAL festgelegt sein. Damit ein- und dieselbe CAL auch für künftige Microsoft-Releases des Servers gültig ist, ist eine Verlängerung der CAL-Lizenz erforderlich. Diese Verlängerung der CAL ist nur für Kunden mit Microsoft Software Assurance möglich.

Mit Software-Assurance passen die alten CALs auch für alle Nachfolgeversionen des zugrundeliegenden Serverprodukts. Ein CAL-Upgrade ist während der Laufzeit der Software-Assurance möglich, wenn die entsprechenden Volumenlizenzen verfügbar sind.

Das Lizenzmodell für Serveranwendungen besteht aus folgenden Komponenten:

  • Serverlizenz (nur für Server, nicht für Clients)
  • CAL (für Clientverbindungen zum Server)
  • External-Connector (für externe Benutzer; optional)

External-Connector-Lizenz

Mit der External-Connector-Lizenz für Windows-Server werden Zugriffe aller externen Benutzer wie Lieferanten, Partner, Kunden und Gäste mit einer Lizenz abgedeckt. Mit der External-Connector-Lizenz können beliebig viele externe Nutzer auf einen bestimmten Server zugreifen.

Der Einsatz von External-Connector-Lizenzen lohnt sich für Unternehmen, wenn eine genaue Zuordnung der Zugriffe nicht möglich ist. Wenn die Anzahl der externen Zugriffe zu groß ist, ist die Lizenzierung über External-Connector günstiger. Der Preis für eine External-Connector-Lizenz entspricht dem Preis für ca. 50 CAL-Lizenzen.

Anschaffung der Original-Lizenzen und Lizenzkontrolle

Eine Lizenzkontrolle kann mit technischen Mitteln, z. B. auf einem Lizenzserver im Unternehmen, umgesetzt werden und automatisch funktionieren. Die Zugriffe zu den Microsoft-Servern und die Verwendung der Microsoft-Server und -Clients im Unternehmen sind nur dann legitim, wenn sie jederzeit und vollständig mit entsprechenden aktuellen Lizenzen abgedeckt sind.

Die erforderlichen Original-Lizenzen können bei einem zertifizierten Microsoft-Partner oder einem offiziellen Microsoft-Händler akquiriert oder abonniert werden. So gibt es beispielsweise auch Original-Lizenzen bei Wiresoft. Da die Lizenzierungspolitik von Microsoft kompliziert ist, ist es ratsam, verschiedene Lizenzmodelle und deren Kosten miteinander zu vergleichen, um ein passendes, korrektes und kostengünstiges Lizenzmodell auszuwählen.

Microsoft-Mitarbeiter oder -Partner helfen professionell bei der Auswahl eines optimalen Lizenzmodells. Diese Unterstützung durch zertifizierte Microsoft-Spezialisten oder -Händler ist insbesondere für große Unternehmen und Organisationen wichtig, um ein richtiges Lizenzmodell aus verschiedenen verfügbaren Optionen und Lizenzarten zu finden und unternehmensweit einzusetzen. Wichtig ist, dass alle Einsatzszenarios und alle Unternehmensbereiche mit Original-Lizenzen vollständig abgedeckt sind, ohne Lizenzlücken zu hinterlassen.