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Was steckt hinter dem Begriff „rooten“?

Steht der Kauf eines Smartphones an, dann liegt die Entscheidung in der Regel zwischen einem iOS- oder einem Android-Gerät. Letzteres ist ganz klar die Nummer eins in Sachen Verbreitung, was unter anderem zu einer großen Auswahl an Hardware führt. Wer sich außerdem näher mit dem Betriebssystem und der ganzen Thematik beschäftigt, der wird auch relativ schnell auf einige Fachbegriffe stoßen. Einer davon ist der sogenannte „Root“, doch wofür steht dieser?

Die Erklärung

Wer sein Gerät nicht verändern oder modifizieren möchte, der wird auch nie mit dem Rooten in Verbindung kommen. Steht dies aber auf dem Plan, dann ist dieser Schritt unumgänglich. Root bedeutet also einfach erklärt, dass man sich mehr Rechte von seinem Android-Betriebssystem holt. Standardmäßig hat der Nutzer nur einen begrenzten Zugriff darauf und ist vergleichbar mit einem Gast-Konto auf einem Windows-Rechner. Auch hier ist zum Beispiel keine Deinstallation von System-Apps möglich, dies kann nur ein Administrator-Konto machen. Mit einem Root holt man sich genau solche Rechte am Android-Smartphone, was zu wesentlich mehr Freiheiten und Anpassungsmöglichkeiten führt. Doch man sollte nicht voreilig handeln, der Vorgang hat auch Nachteile.

Warum benötigt man überhaupt einen Root?

Zwingend notwendig sind die zusätzlichen Rechte natürlich nicht. Jedes Gerät wird auch ohne dem Ganzen laufen, sodass es nur eine optionale Möglichkeit ist. Der Grund, warum viele diesen Prozess durchführen, sind die sich öffnenden Türen, die eine wesentliche Veränderung zulassen. Ein gutes Beispiel sind die meist in einer Vielzahl vorinstallierten Apps – sie werden auch als Bloatware bezeichnet -, die nicht alle und schon gar von jedem in Anspruch genommen werden. Mit Glück lassen sich diese zumindest deaktivieren, doch eine richtige Deinstallation ist in der Regel nicht drinnen. Der Speicher wird demnach unnötig belastet und der Nutzer kann ohne Root nichts machen.

Ein weiterer Grund ist, dass man sich eine komplett andere Android-Version installieren kann. Die Beschränkungen gegenüber dem Hersteller verschwinden und man kann beispielsweise eine Custom ROM (also keine offizielle Android-Version) draufpacken. Diese sind meist besser und effektiver als die originalen Ausgaben, außerdem lassen sich so meist nicht mehr vom Hersteller zur Verfügung stellende Updates einspielen. Ist zum Beispiel bei Android 4.4 Schluss, dann kann man sich mithilfe einer Custom ROM trotzdem noch Android 6.0.1 installieren.

Die Vor- und Nachteile

Der größte Vorteil vom Root ist das Entfernen von System-Apps und das Einspielen einer anderen Android-Version. Außerdem kann man die App-Berechtigungen anpassen und auf Wunsch ein vollständiges Recovery seines Systems erstellen. Zusammenfassend ausgedrückt hat man mit einem gerooteten Smartphone einfach mehr Rechte und kann auch tief im OS Veränderungen vornehmen.

Zu den Nachteilen wiederum zählt in erster Linie der Verfall der Garantie, da man sich quasi am Gerät zu schaffen macht. Nach Ablauf dieser spielt dies natürlich keine Rolle mehr. Des Weiteren kann man sein Smartphone bei Root-Problemen zerstören (auf die Software bezogen) und eine Malware ist in der Lage mehr Schaden anzurichten. Dazu kommt, dass manche Apps nach dem Root nicht mehr funktionieren können. Darunter fallen Dienste wie Netflix oder auch Banking-Apps.

Einfacher denn je

Der Vorgang findet je nach Modell entweder via USB-Kabel und PC oder direkt am Handy statt. Hält man sich genau an die Anleitung, dann ist es für fast jeden Nutzer machbar. Möglich machen dies unter anderem sogenannte One-Click-Roots, bei denen keine komplizierten Schritte vorhanden sind. Es gibt jedoch nie einen allgemeinen Weg für alle Geräte, deshalb ist genaues Lesen sehr wichtig.

Fazit

Wer die volle Kontrolle über seinen mobilen Begleiter haben möchte, der wird auf das Rooten nicht verzichten wollen. Wer wiederum kein Risiko eingehen und keinen Garantieverlust befürchten möchte, der bleibt bei seinem von Haus aus ungerooteten Smartphone.