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Watt, Volt und Ampere – wieso die Sicherung gelegentlich rausfliegt

Strom ist in jedem Haushalt ein wichtiges Thema. Schließlich verursacht er nicht unbeträchtliche Kosten im Jahresbudget einer Familie. Unzählige elektrische Geräte sind in den Haushalten zu finden, die alle einen gewissen Verbrauch haben. Doch woran liegt es, dass die Sicherung immer mal wieder rausfliegt? Um dies zu verstehen, sind einige physikalische Grundbegriffe zu klären.

Stromstärke, Leistung und Spannung – was es damit auf sich hat

Die Begriffe Stromstärke, Leistung und Spannung sind sicher noch jedermann aus dem Physikunterricht bekannt. Doch was es genau damit auf sich hat, ist bei vielen längst in Vergessenheit geraten.

Die Leistung wird in Watt gemessen. Diese Zahl ist vor allem bei Glühbirnen sehr aussagekräftig für den Verbraucher. Die Glühbirnen erstrahlen umso heller, je höher die Watt-Zahl ist.

Die Maßeinheit Volt steht für die elektrische Spannung im Stromnetz. Diese unterscheidet sich auf den verschiedenen Kontinenten zum Teil erheblich. Während in den Stromnetzen Europas 230 Volt vorherrschen, sind es beispielsweise in den USA nur 120 Volt. Auch die Steckdosen unterscheiden sich deutlich, was besonders auf Reisen zu einem Problem werden kann. Ein entsprechender Adapter gehört daher auf jeden Fall ins Gepäck.

Die Stromstärke wird in Ampere gemessen. Sie sagt aus, wie viel Strom durch das Leitungsnetz fließt. Je größer die Menge, desto heißer werden auch die Leitungen. Aus diesem Grunde ist das Stromnetz in einem Haushalt nur begrenzt belastbar. Maximal 16 Ampere dürfen die Steckdose hierzulande durchlaufen. Sobald die Steckdose überstrapaziert wird, fliegt die Sicherung einfach raus. Häufig gibt es einen Knall, schlimmstenfalls kommt es zum Elektrobrand.

Die Sicherung als Schutz vor Überbelastung

In den Haushalten gehören Sicherungskästen zur Grundausstattung. In diesen befinden sich Sicherungen, von denen jeden einzelne einen bestimmten Bereich „überwacht“. So verfügt beispielsweise der gesamte Steckdosenring über eine eigene Sicherung. Gleiches gilt für die Beleuchtung.

Sobald durch eine Steckdose zu viel elektrische Leistung fließt, springt die Sicherung heraus. Dies soll ein zu starkes Erhitzen der Leitung verhindern.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Sicherungen. Die etwas ältere Version ist aus Keramik und wird in den Sicherungskasten eingeschraubt. In ihrem Inneren befindet sich ein Metalldraht, der bei zu starkem Erhitzen verglüht und damit das Herausfliegen der Sicherung verursacht. Diese Sicherungen können dann nicht wieder hineingeschraubt werden. Sie müssen ersetzt werden.

Das neuere System ist ein Kasten mit FI-Schaltern, die ebenfalls nach Zuständigkeitsbereichen strukturiert sind. Bei Überbelastung einer Steckdose springt der entsprechende Schalter nach oben. Allerdings kann er wieder nach unten gedrückt werden, sobald das Problem beseitigt ist. Zusätzlich schützen FI-Schalter vor einem tödlichen Stromschlag.

Die Wichtigkeit des Sicherungssystems

Eine herkömmliche Sicherung reicht längst nicht mehr aus. Inzwischen zählen die umfassenden Systeme mit FI-Schaltern zur vorgeschriebenen Ausstattung in neuen Wohnungen und Häusern. Seit 2009 müssen alle neu installierten Steckdosenstromkreise mit einem FI-Schaltersystem ausgestattet sein.

Einziges Manko an der Regelung ist die fehlende Verpflichtung zur Nachrüstung älterer Elektroinstallationen.

Wie wichtig ein solches Sicherungssystem tatsächlich ist, belegen die statistischen Zahlen. Seit Einführung der Bestimmung sind Unfälle durch tödliche Stromschläge um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Da die FI-Schalter günstig nachzurüsten sind, sollte diese Maßnahme in jedem Haus oder Wohnraum umgesetzt werden.