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ARD und ZDF: Große Reform angekündigt

Das ARD-Hauptstadtstudio

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk gelangt immer wieder in die Kritik. Nun hat der Chefintendant Tom Buhrow eine große Reform angekündigt. In einem von ihm verfassten Artikel in der Frankfurter Allgemeinen schreibt er über einen großen Reform- und dringenden Handlungsbedarf.

Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Im vergangenen Jahr war der Rundfunkbeitrag (GEZ) von 17,50€ auf 18,36€ pro Monat angehoben worden. Die Gebühr muss jede in Deutschland gemeldete Person zahlen. Die Erhöhung sorgte für deutliche Kritik, welche vorher bereits laut war. Die öffentlich-rechtlichen Sender, angeführt von ARD und ZDF, benötigten mehr Geld, um eine unabhängige und qualitativ hochwertige Berichterstattung garantieren zu können. Kritiker merkten an, dass die Struktur hinter den Sendern, zu denen diverse Drittprogramme wie 3sat, Phoenix und regionale Sender gehören, viel zu aufgebläht sei. Erst anlässlich des Todes von Queen Elizabeth II. waren drei verschiedene Sender, darunter ARD und ZDF – mit eigenen Kamerateams vor Ort, um der Beisetzung beizuwohnen.

Für weiteren Unmut sorgte der Skandal rund um die RBB-Intendantin Patricia Schlesinger, welche private Abendessen und Spesen als offizielle Ausgaben abrechnete und somit eine erneute Debatte um die hohen Rundfunkbeiträge entfachte. Auch der Chef-Intendant Tom Buhrow hatte erst im vergangenen September eine Pension in niedriger einstelliger Millionenhöhe zugesagt bekommen. Eben dieser richtet sich nun – nicht im Namen der ARD ­– als Privatperson an die Leserinnen und Leser der FAZ.

Buhrow hält Fusion von ARD und ZDF für denkbar

Tom Buhrow meldet sich in einem Artikel in der FAZ mit der Überschrift „Wir müssen die große Reform wagen, jetzt“ zu Wort. Explizit erwähnt er, nicht in offizieller Funktion zu schreiben, sondern als Privatperson Tom Buhrow. Angestoßen durch die Ereignisse um die – mittlerweile ehemalige – RBB-Intendantin Schlesinger sei ihm die Notwendigkeit einer großen Reform bewusst geworden. Einer repräsentativen INSA-Umfrage zu Folge spricht sich mit 84 Prozent ein erheblicher Teil der Deutschen für eine Abschaffung der pauschalen Rundfunkgebühren aus.

Eine Abschaffung ist unrealistisch und auch nicht im Sinne der deutschen Öffentlichkeit. Buhrow sieht dennoch erhebliches Einsparungspotential, etwa bei Orchestern und Musikern, welche ein durch die Gebühren finanziertes Angestelltendasein bei den öffentlich-rechtlichen genießen oder durch die Zusammenlegung von Sendern wie ARD und ZDF.