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ZDF will Alternative für Twitter schaffen

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Seit Elon Musk den Kurznachrichtendienst übernommen hat, wenden sich immer mehr Nutzerinnen und Nutzer von Twitter ab. Das ZDF hat sich nun mit anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zusammengetan, um eine Alternative ins Leben zu rufen. Der geplante Schritt sorgt für Kritik am für viele sowieso schon überteuerten Öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

„Public Spaces Incubator“: Das deutsche Twitter?

Unter dem Namen „Public Spaces Incubator“ läuft das Projekt, welches das ZDF angestoßen hat. Eine rein deutsche Twitter-Alternative wird das Vorhaben jedoch nicht sein. Das ZDF hat sich mit der kanadischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt CBC, der Schweizer SRG SSR und RTBF aus Belgien zusammengetan. Gemeinsam wollen die Anstalten eine Plattform für „offene und respektvolle“ Diskussionen schaffen. Twitter entwickelt sich für viele Kritiker in die falsche Richtung, seitdem Elon Musk das Ruder übernommen hat. Das Verständnis des US-Milliardärs von Meinungs- und Redefreiheit sorgt dafür, dass anti-demokratische Kräfte auf Twitter an Einfluss gewinnen. Auch Facebook-Mutter Meta schließt sich Musks Definition an und hat zuletzt die Entsperrung des Accounts von Donald Trump angekündigt. Die Zeit für ein öffentlich-rechtliches soziales Netzwerk schien also nie besser als jetzt.

Höherer Rundfunkbeitrag? Kritiker sehen ZDF-Pläne skeptisch

Kritiker befürchten, dass das Projekt weitere Millionen verschlingen könnte, welche ARD und ZDF nicht haben. Die Chancen, aus dem Nichts ein konkurrenzfähiges soziales Netzwerk zu schaffen, stehen tatsächlich nicht besonders gut. Erst Ende des vergangenen Jahres hat der Chefintendant Tom Buhrow eine Reform angekündigt. Die öffentlich-rechtlichen Medien bekommen monatlich 18,36€ von allen in Deutschland gemeldeten Haushalten. Skandale um hohe Gehälter und Pensionen lassen immer wieder Kritik an der hohen Gebühr aufkommen. Da das Budget für ARD und ZDF jetzt bereits knapp ist, wird ein eigenes soziales Netzwerk diesen Umstand nicht verbessern.