Bekannt aus

Bewerbung zum Bundespräsidenten: Spott im Internet

Bundespräsident Christian Wulff ist noch keinen Tag aus dem Amt, schon quillt das Netz vor Scherzbewerbungen um sein Amt über. Dabei wird vor allem sarkastisch auf die Fehltritte des Ex-Bundespräsidenten eingegangen und diese zum Teil gekonnt in Szene gesetzt. Über die tatsächlichen Probleme können die Scherze freilich kaum hinwegtrösten.

Der Bundespräsident ist quasi noch "warm", da häufen sich bereits die ersten Bewerbungen von Amtsnachfolgern. Natürlich handelt es sich bei diesen lediglich um Scherzbewerbungen. Doch sie zeigen deutlich auf, wo der Schuh drückt und welches Bild viele Menschen vom Ex-Bundespräsidenten hatten.

2 Jahre Lehrzeit

Ein besonders pikantes Bewerbungsschreiben hat die Augsburger Allgemeine online gestellt. Bei dieser Bewerbung um das Amt des Bundespräsidenten wird der Reihe nach auf sämtliche Verfehlungen eingegangen, die den Ex-Bundespräsidenten belasteten.

So heißt es in dem Text, dass man gar keine Freunde habe, und diese vorab über den neuen Sachstand informieren wolle. Eine Anspielung auf die Freunde, die der Karriere von Christian Wulff zum Verhängnis wurden.

Gekonnt geht es schließlich weiter über Urlaubsreisen, die man selbstverständlich bei wildfremden Menschen verbringen würde und diese dafür auch bezahlt. Vom Kredit fürs Eigenheim, der mit einem beachtlichen Eigenkapitalanteil abgesichert ist, einmal ganz abgesehen.

Die Sache mit dem "wulffen"

Die erste Spottwelle traf den ehemaligen Bundespräsidenten aber bereits nach seinem Anruf bei Kai Diekmann, dem Chefredakteur der Bild-Zeitung. Binnen kurzer Zeit wurde der Begriff "wulffen" zum Synonym für das "Vollquatschen von Anrufbeantwortern".

Das Satire-Magazin Titanic präsentierte gar wenig später eine eCard, die in Bild-Optik Christian Wulff mit der Schlagzeile "Dieser Milchbubi ist der BILD-Erpresser" zeigte.

Sicher ist: Auch nach dem Rücktritt wird der Hohn und Spott vorerst nicht zurückgehen. Wer auch immer der Nachfolger von Christian Wulff wird, hat einen harten Kampf vor sich, einem beschädigten Amt wieder Würde zu verleihen.