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eBay: Privatverkäufer zahlen bis zu 70 Prozent mehr

Damals konnten Käufer sowie Verkäufer interessante Geschäfte auf eBay abwickeln. Schnäppchen waren wirklich günstig, Gebühren waren fair. Doch nun ist alles anders. Das Online-Portal baut um und strukturiert seine Gebührenordnung neu: Mit Steigerungen um bis zu 70 Prozent müssen Verkäufer rechnen, wenn Sie Produkte auf dem Internet-Flohmarkt verkaufen.

Eine Welle der Empörung ist seit der Einführung der neuen Gebührenordnung von eBay entbrannt. Seit Mitte Juli 2011 müssen Verkäufer satte neun Prozent des Verkaufspreises an das Unternehmen abführen. Das teilte eBay allen Mitgliedern per E-Mail mit. Auch wenn es nicht die erste Änderung der Gebühren darstellt, es ist zumindest eine der gravierendsten. Einige Kunden fordern nun lautstark eine Stellungnahme vom Konzern, andere Ur-Mitglieder drohen gar mit der Kündigung.

70 Prozent Mehrkosten

Um was geht es genau? Das Thema wird ausführlich auf den Seiten des ZDFs diskutiert, einige eBay-Mitglieder haben bereits Beispielsrechnungen online gestellt. Beispiel: Verkauft jemand einen Computer für zirka 500 Euro, wurden noch nach dem alten Provisionsmodell 26,50 Euro an das Online-Versandhaus abgeführt. Mit der neuen Gebührenordnung fallen satte 45 Euro an – eine Gewinnsteigerung um satte 70 Prozent. Was damals als Flohmarkt startete, entwickelt sich langsam aber sicher zum Business-Modell für Pro-Verkäufer.

Neuware rückt in den Vordergrund

Laut eBay ist das ein normaler Prozess, der anhand von Verkaufszahlen, eingeleitet worden ist. So kommen die meisten Käufer, die auf eBay einkaufen möchten, nur, um die "Sofortkauf-Option" wahrzunehmen. Der Geschäftsführer von eBay Deutschland, Stephan Zoll, sagte gegenüber dem ZDF, dass die meisten Kunden "ein normales Online-Shopping" genießen. Damit geraten gebrauchte Geräte in den Schatten, Neuware dagegen rückt in den Vordergrund und wird automatisch teurer angeboten. Ob eBay allerdings auf die heftige Kritik reagiert, bleibt abzuwarten. Aber Geld stinkt bekanntlich nicht.