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IPv4: Droht der Wechsel auf IPv6 schneller als gedacht?

Glaubt man der Seite iNetCore.com und dem Netzwerkunternehmen Hurrican Electric, ist das Ende des IP-Adress-Pools IPv4 in greifbarer Nähe. Vor einigen Monaten sprach man von einem Zeitfenster bis Dezember 2011. Jetzt ist von lediglich zehn Tagen die Rede. Die meisten Provider sind nach eigenen Angaben aber vorbereitet.

Vor allem die Telekom forciert seit Monaten die schnelle Einführung des so dringend benötigten IPv6-Adress-Pools. Laut der Telekom wäre man mit diesem alle Sorgen los. Denn gegenüber des alten Protokolls würden die IPv6-Adressen um den Faktor 296 steigen. Satte 79 Quadrilliarden Adressen mehr birgt das neue Protokoll – eine Zahl, die jedem Sandkorn dieser Erde eine IP-Adresszuweisung ermöglichen würde.

Widget für PC und iPhone

Einige fiebern einem Wechsel bereits öffentlich entgegen. So hat iNetCore bereits ein Widget entwickelt, welches das Ende als Restlaufanzeige veranschaulicht. Die Software funktioniert auf Windowssystemen, Mac und auf dem iPhone sowie iPod touch. Das Widget sieht sogar schon in acht Tagen das Ende von IPv4.

Fehlerbeschreibung: kein Internet

Beim für Europa zuständigen Konsortium RIPE NCC, Réseaux IP Européens Network Coordination Centre, sieht man dagegen dem Treiben gelassen entgegen. Die meisten Provider und andere IP-Hoster haben ihren Anspruch bereits geltend gemacht und sich für den neuen IP-Bereich angemeldet. Doch wer noch keine Pläne für IPv6 geschmiedet hat, könnte bald Probleme bekommen. Das zumindest verspricht der RIPE NCC Geschäftsführer Axel Pawlik gegenüber heise.de.

Wann tatsächlich Schluss mit dem alten Protokoll ist, bleibt ein gut behütetes Geheimnis. Der Nutzer soll nach Angaben der Telekom den Wechsel nicht bemerken. Solange die Hardware und deren Software auf dem neusten Stand sind, stimmt das wohl auch. Ansonsten gibt es eine klare Fehlerbeschreibung: kein Internet.