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Sucht: Soziale Medien so schlimm wie Zigaretten & Alkohol

Eigentlich wollte man ja nur kurz „mal gucken“ was sich bei Twitter so getan hat. Schnell ist eine halbe Stunde vorbei. Bei Facebook läuft es ähnlich. Laut einer aktuellen Studie der Chicago Booth School of Business sind Twitter & Facebook hinsichtlich des Suchtverhaltens genauso gefährlich wie Zigaretten und Alkohol.

Mehr als 200 Personen zwischen 18 und 85 Jahren haben an einer äußerst interessanten Studie teilgenommen. Sie erhielten alle ein gebrauchtes Blackberry-Smartphone und wurden quasi auf die Straße geschickt.

Die Geräte durften sie prinzipiell so benutzen, wie sie es wollten. Die Forscher meldeten sich pro Tag sieben Mal im Zeitraum von einer Woche. In den Kurznachrichten befragten sie die Testpersonen zu ihrem befinden. Die Ergebnisse waren dabei durchaus verblüffend.

Das Verlangen nach Interaktion

Die Forscher wollten wissen, ob sie den Wunsch oder das Verlangen hatten, die Geräte in den vergangenen 30 Minuten zu nutzen. Im Detail sollten die Nutzer ihre Gefühle sowie die Intensität beschreiben. Auch ob dieser Wunsch einen Konflikt ausgelöst habe, sie ihm nachgaben oder widerstanden.

Insgesamt gab es 10.558 Antworten und 7.827 erlebte Verlangens-Episoden. Wie die Studie herausfand, sinkt die Willenskraft mit fortschreitender Stunde.

Interessant ist jedoch, bei welchen Aktionen die Willenskraft am ehesten einbricht. Schlaf gehörte dazu, was wenig überraschend ist. Doch die höchste "Fehlerrate bei der Selbstkontrolle" lag bei der Mediennutzung.

Hohe Verfügbarkeit verlockt Nutzer

Wie die Studie ausführt, könnte der geringere Widerstand gegenüber Medien an der großen Verfügbarkeit sowie den vermeintlich geringen Kosten liegen. Im Vergleich zu Zigaretten oder Alkohol wäre das Suchtverhalten vergleichbar.

Die Nutzer nehmen jedoch an, dass der Verlust bei Medien geringer wäre. Diese Kosten schließlich weder bei der Nutzung Geld, noch entstehen Gesundheitsschäden. Wie die Studie herausfiltert, wird den Nutzern jedoch vor allem Zeit "gestohlen".

Die Studienergebnisse sollen in absehbarer Zeit im Detail offengelegt werden.