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Missbrauchsopfer gegen Netzsperren

Auf vielfältigen Wegen wird immer wieder versucht, die Sperrung bestimmter Websites als legitimes Mittel im Kampf gegen illegale Handlungen zu etablieren. Vor allem im Kampf gegen Kinderpornografie wurden Netzsperren regelmäßig ins Feld geführt. Doch deren Nutzen wird nicht nur von Kritikern angezweifelt.

Auch aus den Reihen von Missbrauchsopfern regt sich seit jeher Widerstand. Seit dem Jahr 2009 engagiert der sich eingetragene Verein "MOGiS" gegen derartige Initiativen. MOGiS steht dabei für "MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren".

Der Verein wurde am 1. April 2009 gegründet und versucht seit diesem Zeitpunkt Einfluss auf die Politik zu nehmen und ihre Entscheidungen zu beeinflussen.

Netzsperren kein probates Mittel

Bei Netzsperren wird providerseitig der Zugang zu einem bestimmten Internetangebot gesperrt. Welche Seiten dies betrifft, würde eine dritte Instanz entscheiden. Etwa das Bundeskriminalamt oder das Innenministerium.

Zum Schutz vor Einflüssen wären die Listen jedoch geheim. In der Konsequenz hätten unabhängige Stellen dadurch jedoch keine Möglichkeit das System zu überprüfen. Im schlimmsten Fall wäre der Zensur damit Tür und Tor geöffnet.

MOGiS ist mehr

Der Verein MOGiS sieht seine Ziele aber weit umfangreicher gesetzt. So geht es ihm nicht einfach nur um Netzsperren, sondern auch um die Frage der Wirkung von Netzsperren. Können diese tatsächlich Missbrauch verhindern oder blenden sie die Realität nur aus?

Diese Frage ist dabei durchaus von erheblicher Bedeutung, ist das Für und Wider dieser technischen Lösungen doch auf der Frage aufbauend, ob sie tatsächlich zu einer Verbesserung der Gesamtsituation führt. Kritiker argumentieren, dass diese Lösung kein akzeptabler Ausweg sein kann. Mit den MOGiS stellen sich auch Missbrauchsopfer auf diese Seite der Argumentation.