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Stromanbieter-Wechsel schafft Preiswechsel

Wenngleich die Nachrichten darüber, dass der Stromanbieter-Wechsel häufiger denn je vollzogen wird, anhalten, bleibt die Zahl der Wechselwilligen eher gering. Dabei belebt der Wettbewerb nicht zuletzt die Preispolitik der Stromversorger – und der Verbraucher hat die Chance, die Preise mit zu drücken.

Aktuellen Berichten zufolge gab es im Jahr 2010 mehr Wechselwillige, die sich somit gegen zu hohe Strompreise wehrten, als je zuvor. Der Trend geht also nach oben – und doch ist die Anzahl jener, die ihren Stromanbieter wechselten, schwindend gering.

Stromanbieter-Wechsel: Zahlen aus 2010

In 2010 waren drei Millionen Abnehmer bereit, ihren Stromanbieter zu wechseln – neue Rekordzahlen. Laut Bundesnetzagentur befanden sich unter diesen Wechselnden 2,7 Millionen Haushaltskunden. Für einen neuen Tarif entschieden sich zusätzlich 2,2 Millionen Stromkunden. Die Tendenz ist also weiterhin steigend – weiterhin deshalb, weil dieser Trend bereits seit einigen Jahren abzusehen ist.

Grundversorgungstarif hoch im Kurs

Der Grundversorgungstarif ist jener, den Verbraucher beim Einzug in eine Wohnung automatisch erhalten. Dem Bericht der Bundesnetzagentur zufolge sind 43,5 Prozent aller Verbraucher noch immer bei diesem Anbieter – es ist also sogar davon auszugehen, dass sich diese Anzahl noch gar nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hat, obwohl nach Meinung bekannter Portale "ein Wechsel […] gar nicht leichter sein [könnte]". Für einen anderen Tarif bei dem Grundversorger entschieden sich weitere 41 Prozent, bei denen eine Auseinandersetzung offenbar stattgefunden hat. Nur 15,5 Prozent sind es, die sich komplett für einen neuen Stromanbieter entschieden haben. Netzagentur-Chef Matthias Kurth dazu: „Alle Verbraucher sollten vor allem angekündigte Preiserhöhungen zum Anlass nehmen zu prüfen, ob nicht günstigere Angebote verfügbar sind.“

Preisentwicklung des Stromtarifs

Der Bericht schildert weiter, dass die Strompreise im aktuellen Jahr um etwa acht Prozent für Privathaushalte anstiegen. Das Statistische Bundesamt stellt Kosten im Allgemeinen in einem Preis-Kaleidoskop dar, dem zu entnehmen ist, dass der Preisanstieg für Strom bei sieben Prozent in 2011 liegt. Um die Preisentwicklung für die nächsten Jahre prophezeien zu können, genügt ein Blick in die weiterführenden Informationen des Statistischen Bundesamtes, welches bei der Preisentwicklung ab 2005 einen Anstieg von rund 35 Prozent verzeichnet. Für 2012 wird ein weiterer Anstieg erwartet.

Nicht nur die ehemaligen Monopolisten, die großen Anbieter, sozusagen, erhöhen, sondern natürlich auch die kleineren. Dennoch liegen deren Preise weit unter denen, die vor der Liberalisierung den Strommarkt angeführt haben. Deshalb lohnt sich ein Wechsel für jeden Verbraucher. Im Internet sind kostenfreie Vergleichsrechner zu finden, die für die jeweilige Region unter Berücksichtigung möglicher Rabatte unabhängig von einem Stromanbieter vergleichen. Je mehr Verbraucher bereit sind, ihren Stromanbieter zu wechseln, umso mehr kommen größere in Zugzwang, die Preise zu reduzieren. Abgesehen von der Tatsache, dass Verbraucher sparen können, lohnt sich dieses Verfahren also auch für den Markt.