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Anonym surfen

Fast jeder surft täglich mehrere Stunden im Internet. Was viele nicht wissen oder einfach ignorieren: Im Netz ist man im Regelfall nicht anonym. Auf verschiedensten Wegen geben Sie Informationen preis. Das muss nicht zwangsläufig Ihr Name sein, denn auch andere Details können problematisch sein. Dabei ist es möglich, relativ anonym zu surfen.

Ein Klick, schon springt der nächste Tab auf. Von diesem geht es weiter auf eine neue Seite. Ein paar Suchanfragen via Google stehen dazwischen. Ein alltägliches Szenario bei der Nutzung des Internets. Was viele aber nicht vermuten: Sie sind hierbei alles andere als anonym unterwegs.

Wenigstens die IP-Adresse gibt in gewisser Weise Auskunft über den Nutzer. Eine Zuordnung zu einer bestimmten Person ist für Externe zwar nicht möglich, aber spätestens dann realisierbar, wenn sich Justizbehörden einschalten.

Wieso anonym surfen?

Es geht nicht nur darum, die eigene Anonymität zu wahren, wenn man sich in rechtlichen Grauzonen bewegt. Auch so kann es sinnvoll sein, etwas Abstand zu gewinnen. Ein banales Beispiel hierfür ist etwa die Nutzung der Suchmaschine Google.

Testen Sie einfach einmal folgende Konstellation: Loggen Sie sich in Ihr Google-Konto ein. Führen Sie nun für etwa vier Wochen im eingeloggten Zustand Suchanfragen zu Bereichen durch, die Sie interessieren. Wenn Sie im Netz surfen, löschen Sie unter keinen Umständen Ihre Cookies oder den Cache.

Spätestens nach einem Monat werden Sie feststellen, dass die Werbeanzeigen von Google erschreckend passgenau zu Ihren Suchanfragen werden. Auch die Suchergebnisse selbst reagieren auf Ihre Eingaben und werden vermeintlich noch besser.

Kann man überhaupt vollständig anonym surfen?

Nein, man kann aber relativ anonym surfen. Dies können Sie tun indem Sie einen Dienst zur Anonymisierung (siehe Proxy Browser wie HideMyAss) oder eine entsprechende Software benutzen. Dieser verhindert das Ihre Informationen von Dritten im Web ausgekundschaftet werden. Mit diesem Dienst oder Software können Sie etwa Ihre IP-Adresse verbergen.

Diese Verschleierung führt dazu, dass Ihre Identität oder sonstige persönliche Details nur schwer zu entdecken sind. Selbst wenn dieser Fall eintritt, fällt es dann meist schwer einen Zusammenhang der Daten herzustellen.

Wie funktioniert dieser Schutz?

In den meisten Fällen wird Ihre Identität durch einen VPN-Dienst oder einen Proxy-Server geschützt. Ein Proxy-Server ist ein Server, der dazu verwendet wird, Informationen aus dem Web kurzeitig zu speichern, zu filtern oder weiterzuschicken. Hierbei wird die Weiterleitung häufig verwendet, um Informationen wie Internetseiten für andere anonyme Computer bereitzustellen.

Man kann es sich vereinfacht auch so vorstellen: Sie wollen eine Mitteilung von Ihrem Faxgerät an einen Bekannten schicken. Wenn Sie dies nun tun erscheint bei Ihrem Bekannte Ihre Faxnummer und er weiß von wem die Nachricht ist.

Wenn Sie aber jetzt diese Nachricht an einen anderen Bekannten schicken und dieser sendet Ihre Nachricht dann weiter, so erscheint die Nummer dieses Bekannten und nicht Ihre. Somit haben Sie Ihre Nummer verborgen und Ihr Bekannter weiß nicht das die Nachricht von Ihnen ist.

Wenn Sie nun im Internet surfen und Sie Ihre IP-Adresse verbergen wollen, können Sie derartige Proxy- oder VPN-Dienste eines entsprechenden Anbieters verwenden, um dadurch anonym im Netz zu surfen. Dieser Server präsentiert dann bei jeder besuchten Website eben seine Adresse und nicht Ihre echte IP-Adresse.

Gibt es auch Nachteile?

Nachteile stellen hierbei eine Frage des Betrachtungswinkels dar. Viele Anbieter garantieren Ihnen zwar anonymes surfen, möchten jedoch nicht für illegale Zwecke missbraucht werden. Deshalb protokollieren die Anbieter häufig, was über deren Leitungen, genauer deren Proxy-Server, abläuft.

Wenn Sie keine illegalen Handlungen vornehmen wollen, sondern einfach vor Webanalyse-Tools geschützt sein möchten, die Ihr Verhalten ausspionieren, ist eine solche Lösung kein Problem.

Problematisch kann die Umleitung über den Proxy-Server hinsichtlich der Geschwindigkeit werden. Insbesondere bei kostenlosen Diensten kommt es hier häufig zu Überlastungen. Dadurch ist die Leistung Ihres Internets vermeintlich langsamer als normal. In Wahrheit bildet lediglich der Proxy-Server den Flaschenhals, der Ihre Geschwindigkeit ausbremst. Bei kostenpflichtigen Anbietern besteht dieses Problem im Regelfall nicht.

Welche vertrauenswürdigen Anbieter gibt es?

Je nach persönlicher Neigung gibt es einige Optionen, um anonym zu surfen. Wenn es Ihnen rein um das Surfen im Browser geht, empfiehlt sich die kostenlose Anonymisierungssoftware TOR. Diese ist zwar relativ langsam, da die Verbindung über unzählige Knotenpunkte geleitet wird. Dafür ist sie aber auch extrem sicher.

Alternativ empfehlen sich Proxy oder VPN-Anbieter wie HideMyAss VPNTunnel oder HideIPVPN, die Ihre Services im Regelfall jedoch kostenpflichtig zur Verfügung stellen.

Wie kann ich meine Anonymität weiter erhöhen?

Es gibt einige wenige Möglichkeiten, um so anonym wie möglich im Netz zu surfen. Löschen Sie regelmäßig Ihren Browser-Verlauf und gespeicherte Cookies – optimalerweise nach jeder Sitzung. Greifen Sie nach Möglichkeit auf verschlüsselte Verbindungen zurück. Erkennbar sind diese etwa an dem HTTPS in der URL-Zeile.