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Kommentar: Acer kritisiert Google – Microsoft der lachende Dritte?

Acer hat Google für seinen Motorola-Deal kritisiert und fürchtet eine Bevorzugung der adoptierten Tochter bei der Verwendung des Betriebssystems Android. Gleichzeitig unterstreicht Acer eigene Möglichkeiten mit dem Partner Microsoft und dessen System Windows Phone 7.

Bisher hatte sich das ganz anders angehört. Googles Übernahme von Motorola hätte "keinen Einfluss auf Acers Partnerpolitik" sagte der damalige Europachef von Acer, Stefan Engel, auf der IFA in Berlin. Sein Nachfolger Walter Deppeler warnt Google nun vor einer Bevorzugung der besagten Tochter Motorola. In einem Interview mit dem Magazin Capital nahm er kein Blatt vorm Mund.

Bisher ist noch nicht abzusehen, wie Motorola in Googles Android-Strategie eingebunden werden soll. Möglich ist, dass Google seinem Prinzip treu bleibt und nach und nach verschiedene Hardware-Hersteller mit Updates versorgt. Denkbar ist aber auch, dass Motorola künftig konstant enger mit Google zusammenarbeitet und dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Samsung, HTC, Acer und Co. erlangt.

Ein Partnerwechsel ist möglich

Diese Gefahr für Acer verbindet Deppeler aber sogleich mit einer Chance: "Wir müssen abwarten, ob sich der Deal nicht als ein Geschenk für Microsoft entpuppt." Schon jetzt hat Acer neben Android auch Windows Phone 7 im Portfolio, was einen Wechsel erleichtern würde. Microsoft, der lahme Riese auf dem Smartphone- und Tabletmarkt, könnte tatsächliche der Nutznießer der Entwicklungen sein. Seit geraumer Zeit schon versucht Microsoft mit seinem Betriebssystem Windows Phone 7 Boden auf die übermächtig wirkende Konkurrenz von Google und Apple gut zu machen. Bisher liegen die Redmonder mit einem Marktanteil von zirka fünf Prozent sogar noch hinter Blackberry – gerade einmal der vierte Rang springt dabei raus. Das bisherige Jahr war selbst für Microsoft CEO Steve Ballmer kein großer Schritt nach vorne. Die Äußerungen Acers dürften hier Hoffnung machen, denn bereits die in Zukunft stärker werdende Kooperation mit Nokia wird wahrscheinlich Microsofts Windows Phone 7 gewaltig Auftrieb geben. Noch in diesem Jahr sollen die ersten Nokia-Handys mit Windows-Software auf den Markt kommen.

Darüber hinaus denken laut Umfrage der NPD-Group immerhin 44 Prozent der Smartphone Käufer darüber nach, in Zukunft ein Handy mit Windows-Software zu kaufen und die Marktforscher von IDC behaupteten vor einigen Monaten sogar, dass Microsoft 2015 als Nummer zwei auf dem Markt einen Anteil von zirka 20 Prozent haben könnte. Acer-Chef Deppeler ergänzt, "Windows habe gegenüber Android in puncto Sicherheit, Anwendungssoftware und Stabilität einige Vorzüge."

Einiges hängt von Googles Entscheidung ab

Nun muss sich zeigen wie sich Google auf die neue Situation einstellen wird. Motorola bietet, neben Patentrechten, auch eine große Chance auf eigene Faust den Markt zu erobern. Doch die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht und scheint sich seiner eigenen Möglichkeiten bewusst zu sein. Der Markt ist schnelllebig und Google würde ein großes Risiko eingehen, wenn man sich von anderen Herstellern abwendet.

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Acer hat Google für seinen Motorola-Deal kritisiert und fürchtet eine Bevorzugung der adoptierten Tochter bei der Verwendung des Betriebssystems Android. Gleichzeitig unterstreicht Acer eigene Möglichkeiten mit dem Partner Microsoft und dessen System Windows Phone 7.

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